Baden-Württemberg will bis zum Sommer dieses Jahres eine zentrale Anlaufstelle für Frauen und Mädchen einrichten, die von Genitalverstümmelung betroffen oder bedroht sind. Das berichten die "Stuttgarter Zeitung" und die "Stuttgarter Nachrichten" (Montagsausgaben). Sie berufen sich auf eine Landtagsanfrage der Grünen. Das Vorhaben befinde sich derzeit in Vorplanung und Abstimmung, sagte dazu am Sonntag auch ein Sprecher des Sozialministeriums. Wo die Anlaufstelle letztlich angesiedelt werde, solle die Auswertung der Ausschreibung zeigen. Das Projekt ist Teil der Istanbul-Konvention, für die sich das Land nach Worten des Ministeriumssprechers in den vergangenen Jahren verstärkt freiwillig finanziell engagiert. Sozialminister Manfred Lucha (Grüne) sagte den Zeitungen zufolge, "die Landesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, die Istanbul-Konvention schnellstmöglich umzusetzen". Bereits in den Jahren von 2017 bis 2021 habe das Land seine Haushaltsmittel zur Bekämpfung der Gewalt gegen Frauen von 1,68 Millionen Euro auf 10,73 Millionen mehr als versechsfacht.