Alice Weidel steht vor einem Mikrofon auf dem AfD-Landesparteitag in Stuttgart. (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa | Bernd Weißbrod)

Alternative Kanäle sollen geprüft werden

Weidel sagt etablierten Medien bei AfD-Landesparteitag den Kampf an

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Den Parteitag der AfD in BW an diesem Wochenende begleiten viele Medien. Wenn es nach Co-Parteichefin Weidel geht, dürften es aber bald noch mehr Medien sein - und zwar andere.

Die AfD will den etablierten Medien Konkurrenz machen und die Gründung und Unterstützung alternativer Kanäle prüfen. Co-Bundesparteichefin Alice Weidel sagte der Deutschen Presse-Agentur am Rande des Parteitags der baden-württembergischen AfD in Stuttgart, ihr fehle die Repräsentation der Partei in den etablierten Medien.

Der Bericht vom AfD-Landesparteitag im SWR-Fernsehen:

Weidel sagte: "Wir kommen nirgends vor, ich werde in keine Talkshows eingeladen - das kann nicht sein." Die AfD müsse sich deshalb Gedanken machen, alternative Medienkanäle zu gründen und zu unterstützen: "So geht es nicht weiter." Als Bundesvorsitzende werde sie das "zuvorderst vorantreiben", sagte sie. Dafür dürfte die Politikerin künftig noch mehr Zeit haben: Weil sie sich auf ihre Ämter in Berlin konzentrieren will, tritt sie bei der Wahl am Samstag nicht mehr für den Parteivorsitz in Baden-Württemberg an.

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Weidel: Keine unabhängigen Medien mehr

Weidel behauptete weiter, dass es keine unabhängigen Medien mehr gebe und die ganze "Journaille grün-links besetzt" sei. Zudem gebe es keine kritische Berichterstattung mehr. Ihrer Meinung nach kommt die besagte "Journaille" ihrem kritischen Auftrag als vierte Kraft in der Demokratie nicht mehr nach und ist nur noch "Sprachrohr der Regierungspartei". Weidel schloss auch nicht aus, dass sich die AfD bei bestehenden Medienhäusern einkaufen könnte. Das komme auf den Preis an, sagte sie.

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Mitglieder wollen Beteiligung an lokalen Medien prüfen lassen

In der baden-württembergischen AfD gibt es Pläne, sich an lokalen Print- und Onlinemedien zu beteiligen, um sich Aufmerksamkeit zu verschaffen. In einem Antrag wird der Vorstand aufgefordert, eine Beteiligung an lokalen Print- und Onlinemedien zu prüfen. Den stellten unter anderem die Bundestagsabgeordneten und Mitglieder des Landesvorstandes Markus Frohnmaier, Marc Jongen und Martin Hess. Sie begründeten ihn mit der "zunehmend feindseligen Medienlandschaft". Wie ein solches Vorhaben finanziert werden soll, ist allerdings unklar.

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