Etwa 20.000 Bürger demonstrieren am 13. August 2010 in Stuttgart (Foto: SWR, Franziska Kraufmann)

Hintergrund: Zehn Jahre nach Baubeginn

2018: Streit um Flughafen-Anbindung, erneut Mehrkosten

Stand

Die Anfänge des Bahnprojekts reichen weit zurück. Eine bessere Bahnverbindung zwischen Stuttgart und Ulm war das erste Ziel des Projekts, das dann als "Stuttgart 21" bekannt wurde. Eine Chronologie:

8. Januar 2018: Die Deutsche Bahn will weniger Fernzüge am Flughafenbahnhof in Stuttgart halten lassen als ursprünglich vereinbart. Eine verbindliche Planung für den Fernverkehr erfolge aber erst zwei Jahre vor Inbetriebnahme neuer Verbindungen. Für Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) ist dies nicht akzeptabel. Er verweist auf die Volksabstimmung.

Erneut kommt es zu einer Kostensteigerung bei S21. (Foto: picture-alliance / dpa, Larissa Schwedes)
Erneut ist es zu einer Kostensteigerung bei S21 und zu Zeitverzögerungen gekommen.

26. Januar 2018: Das Bahnprojekt wird nochmals teurer als zuletzt kalkuliert. Der Aufsichtsrat der Bahn stimmt in Berlin einem größeren Finanzrahmen für Stuttgart 21 zu. Die eigentlichen Kosten belaufen sich nach einem neuen Gutachten durch externe Experten auf rund 7,7 Milliarden Euro. Zusätzlich ist ein Finanzpuffer von 495 Millionen Euro für "unvorhergesehene Ereignisse" eingeplant - also insgesamt 8,2 Milliarden. 2025 ist als Eröffnungstermin angedacht.

20. April 2018: Eine Aussage sorgt für Aufregung: "Mit dem Wissen von heute würde man das Projekt nicht mehr bauen", sagt Bahnchef Richard Lutz in einer internen Sitzung. Es war allerdings nicht absehbar, auf welchen Kosten die Bahn sitzenbleibt. Dennoch betont Lutz, dass es wirtschaftlicher sei, das Projekt fortzuführen als es abzubrechen.

17. September 2018: Die Hälfte der Bauarbeiten ist geschafft - wenn alles gut geht. 2010 wurde mit dem Bau von Stuttgart 21 begonnen, Ende 2025 soll es abgeschlossen sein. Man liege im Zeitplan, versichert die Bahn.

21. September 2018: Ende September wird es absehbar: Reisende des bisherigen Stuttgarter Hauptbahnhofes müssen ab 2020 in Container ausweichen. Im Gespräch ist ein dreistöckiger Containerbau mit 1.200 Quadratmetern zwischen dem Nordeingang des Bahnhofs und dem Gebäude der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW). Geschäfte wie in der derzeitigen Schalterhalle wird es wohl nicht geben. 

Kelchstütze (Foto: dpa Bildfunk, Picture Alliance)
28 dieser Kelchstützen sollen den Bahnhof einmal prägen.

20. Oktober 2018: Die erste der markanten Kelchstützen wird in Beton gegossen. 100 Betonmischer-Ladungen fließen in neun Stunden in das Dachteil. 28 dieser trichterförmigen Stützen sollen einmal als besonderer architektonischer Blickfang den Bahnhof schmücken.

16. November 2018: Der erste trichterförmige Koloss aus Beton ist freigelegt. Die vorgestellte Stütze gleicht in ihrem Inneren einem 3D-Puzzle: Sie besteht aus 22.000 einzelnen Stahlstreben.

4. Dezember 2018: Er gilt als einer der strategisch wichtigsten Punkte für das Bahnprojekt Stuttgart-Ulm. Die Bauarbeiten zum Tunnel am Rosensteinpark beginnen.

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SWR