Ein Regionalzug auf der historischen Eisenbahnbrücke in der Ravennaschlucht im Höllental im Schwarzwald. (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance / Zoonar | Michael Pedrotti)

Ausflüge am Wochenende

9-Euro-Ticket: Tipps für die Reise in Regionalzügen in BW

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Viele Bahnen des ÖPNV in BW sind durch die Einführung des 9-Euro-Tickets stark ausgelastet. Folgende Infos können helfen, die Reise am Wochenende trotzdem angenehm zu gestalten.

Am zweiten Wochenende mit dem bundesweiten 9-Euro-Ticket für den regionalen Bahnverkehr werden in Baden-Württemberg auf einzelnen Verbindungen weitere oder längere Züge eingesetzt, teilte das Verkehrsministerium am Freitag mit. Auf den Bahnsteigen soll außerdem mehr Personal eingesetzt werden: Die sogenannten Reisenden-Lenker sollen den Fahrgästen helfen, bei hohem Menschenandrang den richtigen Zug zu finden.

RB und MEX fahren statt IRE oder RE

Für die Ausflugsplanung mit dem 9-Euro-Ticket sollte beachtet werden, dass die größte Nachfrage die schnellen IRE-Linien betrifft, die teilweise auf Schnellzugniveau im Land verkehren. Auf den parallel verkehrenden Regionalbahn-Linien (RB) sei größtenteils jedoch noch ausreichend Kapazität vorhanden. Das bedeutet laut Verkehrsministerium zum Beispiel: Anstelle des IRE 1 von Stuttgart nach Karlsruhe kann man auf die langsamere RB 17c ausweichen, statt des schnellen RE 5 von Stuttgart nach Ulm solle man lieber den MEX mit Halt an allen Stationen nutzen. Diese Züge brauchen meist länger, bieten dem Ministerium zufolge mit großer Wahrscheinlichkeit aber wesentlich mehr freie Sitzplätze.

Für Wochenendausflüge fahren laut Mitteilung außerdem 16 Freizeitexpress-Linien, die abseits der touristischen Hotspots das Hinterland erkunden. In den Zügen sollen auch Fahrräder Platz haben.

Hermann: Auf besonders belasteten Strecken auf Fahrradmitnahme verzichten

Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) rief außerdem zur gegenseitigen Rücksicht und Gelassenheit auf. "Nutzen Sie wenn möglich auf den besonders belasteten Strecken die langsameren Züge und verzichten Sie dort auch auf die Mitnahme von Fahrrädern. Durch Toleranz und Rücksichtnahme können alle in den Bahnhöfen und in den Zügen dazu beitragen, das Reisen mit der Bahn angenehmer zu gestalten.“

Auch der private Bahnanbieter Go Ahead rät Kundinnen und Kunden davon ab, an Wochenenden und Feiertagen Fahrräder oder sperriges Gepäck im Zug mitzunehmen. Als Grund nannte eine Sprecherin den zu erwartenden Ausflugsverkehr.

Überlastung wie am Pfingstwochenende soll vermieden werden

Am vergangenen Pfingstwochenende hatte es in Baden-Württemberg einen großen Andrang auf die Regionalzüge gegeben, Fahrräder konnten teilweise nicht mitgenommen werden. Das vergangene Wochenende war auch der erste Stresstest für das 9-Euro-Ticket, mit dem Fahrgäste den Nahverkehr einen Monat lang bundesweit nutzen können. Die Tickets werden für Juni, Juli und August verkauft. Mehr Züge auf hochfrequentierten Strecken sollen das Reisen jetzt angenehmer gestalten.

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