Anfang des Jahres hatte Wirtschaftsminister Robert Habeck die Zuschüsse für energieeffizientes Bauen und Sanieren der KfW-Förderbank kurz vor Ende der Antragsfrist vorzeitig gestoppt. Der Grund: Zu viele Anträge - zu wenig Geld. Es gab heftigen Protest, dann legte der Minister nochmal nach. Am Mittwoch konnten wieder Anträge gestellt werden - die zusätzlich bereit gestellte Milliarde Euro war aber bereits nach wenigen Stunden wieder ausgeschöpft. Am Donnerstag geht das Förderprogramm in die zweite Stufe - allerdings mit strengeren Kriterien.
Energie-Effizienz Standard 40 plus Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude
Gefördert wurden bisher energieeffiziente neue Gebäude, die 40 Prozent des Energievolumens herkömmlicher Häuser verbrauchen: also mit dem Energie-Effizienz Standard 40. Die Förderung galt auch für eine Eigentumswohnung in einem solchen Gebäude.
Ab Donnerstag müssen diese Häuser nun zusätzlich das Qualitätssiegel nachhaltiges Gebäude (QNG) haben. Diese zweite Stufe des Förderprogramms für Neubauten läuft bis Ende des Jahres 2022.
Wichtig ist, den Antrag zu stellen, bevor man einen Kaufvertrag unterschreibt - oder ein solches Haus baut. Für Neubauten mit dem Standard 55 gibt es keine Förderung mehr. Der Bundeswirtschaftsminister ist der Ansicht, diese Energie-Klasse sei bei jedem Neubau ohnehin Standard. Ein Förderung für solche Häuser würde also das Ziel verfehlen, einen Anreiz für klimaschonenderes Bauen zu schaffen.

Ab 2023 werden die Kriterien für Bauförderung noch strenger
Ab dem kommenden Jahr soll die Neubauförderung deswegen noch strenger werden. Das neue Programm mit dem Titel "Klimafreundliches Bauen" soll insbesondere die Treibhausgas-Emissionen im Lebenszyklus der Gebäude noch stärker in den Fokus nehmen. Die genauen Bedingungen dafür stehen aber noch nicht fest.
Die Bundesregierung fördert neben Neubauten auch Sanierungsmaßnahmen. Sie sind für den Klimaschutz besonders wichtig, da hier laut Wirtschaftsministerium mit einem Förder-Euro die höchsten Treibhausgaseinsparungen und damit der höchste Klimaschutzeffekt erzielt werden kann.
Auch Sanierungsmaßnahmen werden gefördert
Dabei geht es unter anderem darum, alte Fenster, alte Außentüren oder alte Heizungsanlagen auszutauschen, um sowohl Energiebedarf als auch -kosten zu senken. Außerdem kann auch das Dämmen von Wänden, Decken oder Dächern gefördert werden.
Seit Juli 2021 sind laut Wirtschaftsministerium rund 180.000 Dämm-Maßnahmen und rund 111.000 Wärmepumpen gefördert worden. Außerdem wurden rund 162.000 Ölheizungen gegen Heizungen ausgetauscht, die auf Basis erneuerbarer Energien betrieben werden.