Auf dem Plan stehen der Beschluss des Programms und die Besetzung der Wahlliste. Sprich: Wer darf im Erfolgsfall ins Europaparlament? Die beiden Spitzenkandidaten sind Martin Schirdewan und Özlem Demirel. Schirdewan sitzt schon seit 2017 im EU-Parlament, Demirel war Spitzenkandidatin bei der letzten Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen.
Parteichef Riexinger sagt im "SWR-Interview der Woche", mit den beiden solle die Partei nach außen verjüngt werden: "Die sind beide junge Menschen. Ich glaube, da haben wir wirklich zwei gute Leute und gleichzeitig spiegelt sich wieder, dass wir auch für das Europaparlament einen Generationenumbruch organisieren."
Hören Sie hier Linken-Parteichef Bernd Riexinger im "SWR-Interview der Woche":
Wagenknecht ist nicht dabei
Größere Diskussionen wird es wahrscheinlich darüber geben, wie kritisch die Linke sich in ihrem Programm zu Europa äußert. Von einem früheren Entwurf hat man sich mittlerweile aber verabschiedet. Darin wurde die EU noch als "militaristisch, neoliberal und undemokratisch" bezeichnet. Der Vorstand jetzt schlägt einen klaren Pro-Europa-Kurs vor – allerdings mit vereinzelter Kritik.
Übrigens: Nicht in Bonn dabei ist die umstrittene Bundestags-Fraktionschefin Sahra Wagenknecht. Sie ist krank und hat sich deshalb abgemeldet. Innerparteilich steht sie derzeit stark unter Druck. Ihre Äußerungen zur Migrationspolitik und die Gründung der Sammlungsbewegung "Aufstehen" empfinden einige Linke als Provokation und als Versuch, mit populistischen Äußerungen zu punkten.