Ein Mann wirft in einem Garten Bio-Müll auf den Komposthaufen. (Foto: picture-alliance / Reportdienste, picture alliance / dpa Themendienst | Christin Klose)

Kompost anlegen und umsetzen: So machen Sie im Garten aus Abfall Kompost

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Volker Kugel
SWR4 Gartenexperte Volker Kugel (Foto: SWR, SWR - Foto: Thilo Schmautz)
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Rebecca Aimée Fehlen

Die Vorteile von selbst erzeugtem Kompost liegen auf der Hand: Sie dürfen fast alle organischen Abfälle rein tun und bekommen einen natürlichen Dünger.

Kompost ist ökologisch wertvoll sowie nachhaltig - und nicht zuletzt spart er auch noch Geld. Kein Wunder, dass er oft als "Das Gold des Gärtners" bezeichnet wird. Wir klären die wichtigsten Fragen rund um Ihren Kompost.

  1. Was darf auf den Kompost?
  2. Was darf auf keinen Fall in den Kompost?
  3. Sind Zitrusfrüchte und Kaffeesatz gut für den Kompost?
  4. So können Sie die Grasnarbe kompostieren
  5. Wie oft muss der Kompost umgesetzt werden?
  6. Wie dick dürfen die einzelnen Lagen im Kompost sein?
  7. So lange dauert es, bis der Kompost fertig ist
  8. Wie und wann wird der Kompost im Gemüse- und Staudenbeet ausgebracht?
  9. Kann man Kompost pur als Blumenerde verwenden?
  10. Sollte man wegen möglicher Geruchsbelästigung lieber geschlossene Kompostsysteme verwenden?

Was darf auf den Kompost?

Auf den Kompost dürfen alle pflanzlichen Abfälle. Die Ausnahme machen Unkräuter und Pflanzenteile, die von Pilzkrankheiten befallen sind. Das sind zum Beispiel Tomatenblätter mit Braunfäule oder Rosenblätter mit Sternrußtau.

Eine Frau wirft vergammeltes Obst auf einen Komposthaufen. (Foto: picture-alliance / Reportdienste, picture alliance / dpa Themendienst | Christin Klose)
Eine gute Möglichkeit Fallobst zu entsorgen, ist es zu kompostieren.

Was darf auf keinen Fall in den Kompost?

Alle tierischen Abfälle wie Fleischreste oder Knochen, denn damit würden unerwünschte Nagetiere angelockt werden. Und natürlich dürfen auch keine Papier- oder Kunststoffreste auf den Kompost.

Sind Zitrusfrüchte und Kaffeesatz gut für den Kompost?

Beides darf rein, aber nicht in zu großen Mengen auf einmal. Die Zitrusfrüchte sind heutzutage giftfrei gewachst. Zerkleinern Sie sie mit der Gartenschere, damit die Kompostierung schneller geht. Kaffeesatz wird am besten gleichmäßig verteilt, damit sich kein Schimmel bildet.

Kompost im Garten anlegen, um Abfälle zu kompostieren. (Foto: picture-alliance / Reportdienste, picture alliance / Zoonar | Hilda Weges)
Einen Kompost kann jeder selbst in den Garten bauen oder aber fertig kaufen.

So können Sie die Grasnarbe kompostieren

Wenn Sie die Grasnarbe abtragen, ist diese komplett kompostierbar.

Wie oft muss der Kompost umgesetzt werden?

Idealerweise zweimal pro Jahr - im Frühjahr und im Herbst, damit eine gute Durchmischung erreicht wird.

Kompost ein- bis zweimal im Jahr umsetzen. (Foto: picture-alliance / Reportdienste, picture alliance / Nestor Bachmann/dpa-tmn | Nestor Bachmann)
Durch das Umsetzen des Komposts wird er mit Sauerstoff versorgt, er rottet schneller und wird kleiner.

Wie dick dürfen die einzelnen Lagen im Kompost sein?

Beim Rasenschnitt sollte die Lage nicht über 20 Zentimeter dick sein. Gleiches gilt auch für Laub oder Holzhäckseln.

So lange dauert es, bis der Kompost fertig ist

Bis der Kompost "reif" ist, dauert es etwa neun Monate. Die Zone im Kompost ganz unten, die nicht mehr von Kompostwürmern besiedelt ist, können Sie dann entnehmen und im Garten verwenden.

Offener Kompost: So kompostiert man am besten (Foto: picture-alliance / Reportdienste, picture alliance/KEYSTONE | ANTHONY ANEX)
Damit alles gut verrotten kann, muss der Kompost gut belüftet sein.

Wie und wann wird der Kompost im Gemüse- und Staudenbeet ausgebracht?

Am besten im Frühjahr vor der Pflanzsaison. Ungefähr fünf Zentimeter dick sollte er ausgebracht und dann leicht eingearbeitet werden, das sind ungefähr 50 Liter pro Quadratmeter. So wachsen in Ihrem Staudenbeet schöne Stauden, die Ihren Garten schmücken.

Kompost der in einem Häcksler zerkleinert wurde. (Foto: SWR, Volker Kugel)
SWR4 Gartenexperte Volker Kugel zerkleinert seinen Kompost im Häcksler.

Kann man Kompost pur als Blumenerde verwenden?

Lieber nicht! Das kann gefährlich werden wegen hoher Salzgehalte, die ganz natürlich bei der Kompostierung entstehen. Die können gerade bei Topfpflanzen die Wurzeln schädigen. Wenn Sie ihn als Dünger für Zimmerpflanzen verwenden wollen, sollten Sie den Kompost im Verhältnis 50 zu 50 mit handelsüblicher Blumenerde mischen. So können Sie auch den wertvollen Torf einsparen.

Kompost in den Händen, um ihn im Garten zu verteilen. (Foto: picture-alliance / Reportdienste, picture alliance / Zoonar | Markus Beck)
Kompost ist ein natürlicher Dünger.

Sollte man wegen möglicher Geruchsbelästigung lieber geschlossene Kompostsysteme verwenden?

Kurz gesagt: Ein richtig befüllter Kompost stinkt nicht! Folglich sollte nichts gegen einen offenen Kompost sprechen. Bei den sogenannten Schnellkompostern kann das Entnehmen des fertigen Kompostes über eine Klappe etwas umständlich sein.

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SWR4 Experte Volker Kugel

SWR4 Gartenexperte Volker Kugel war lange Zeit Direktor des Blühenden Barocks in Ludwigsburg. Jetzt ist er im Ruhestand und arbeitet als freier Gartenexperte.