Tom Astor - Country-Musik ist seine Berufung
Für Tom Astor ist Country-Musik nicht nur ein Beruf, sondern eine Berufung und ein Lebensgefühl. Sein erstes Album in diesem Genre hat er 1980 veröffentlicht. Seither gelingt es ihm mit seinen Liedern ein breites Publikum anzusprechen, das über die Country- und Truckerszene hinausgeht. Seine Fans findet er in allen Altersklassen. Um authentisch zu klingen, nimmt er seine Titel seit vielen Jahren in Nashville auf. Das Mekka aller Country-Musiker ist eine Art zweite Heimat für ihn geworden.
Tom Astor und die amerikanischen Country-Stars
Ein Traum wurde für ihn wahr, als er am 25. August 2000 als erster deutscher Sänger in der "Grand Ole Opry" auftreten durfte und mit Standing Ovations gefeiert wurde. Über 4.000 Zuschauer vor Ort und Millionen Zuhörer an den Radiogeräten verfolgten seinen Auftritt in der legendären Country-Show.
"Mir lief es heiß den Rücken runter, als mein Name genannt wurde. Ich hab' schon viel erlebt, aber für einen Country-Sänger ist es etwas ganz Besonderes, dort aufzutreten."
Bei seinen vielen Amerika-Aufenthalten hat er zahlreiche Größen der Country-Szene kennengelernt. Dort gilt er als einer von ihnen und genießt deren Respekt. Die Liste der Superstars, mit denen er zusammengearbeitet hat, ist lang und liest sich wie das "Who is Who" der Country-Musik. Dazu gehören beispielsweise Wanda Jackson, Dolly Parton, die Bellamy Brothers, Don Williams oder Bobby Bare.

Tom Astor und Johnny Cash
Ein besonders herzliches Verhältnis entstand zu Johnny Cash und seiner Familie. In den 1980er Jahren lernten sie sich kennen, der Kontakt blieb. Für Tom Astor war es ein Ritterschlag, als er mit dem amerikanischen Country-Star 1996 in den Woodland Studios in Nashville für zwei Duette gemeinsam vor dem Mikrofon stand. Bis zuletzt blieb er der einzige Country-Künstler Europas, der mit Johnny Cash Aufnahmen machte.

Tom Astor und Elvis' "Blues Suede Shoes"
Bevor Tom Astor die Country-Musik für sich entdeckte, hatte er andere musikalische Vorlieben. Wie viele Jugendliche beeindruckte ihn der Rock'n'Roll. Sein ganzes Taschengeld gab er für die neusten Schallplatten aus.
"Blue Suede Shoes" von Elvis Presley war Tom Astors erste Platte. Sein Vater teilte diese Begeisterung nicht und warf die Platte aus dem Fenster, nachdem sein Sohn diese lautstark im Wohnzimmer abgespielt hatte.
Tom Astor - eine Wette veränderte alles
Eine Wette um sechs Flaschen Sekt war schuld daran, dass der Junge aus Schmallenberg im Sauerland im Kölner "Weindorf" auf der Bühne stand, bei einem Gesangswettbewerb teilnahm und gewann. Niemand ahnte an diesem 25. März 1963, dass mit diesem Auftritt eine langjährige und erfolgreiche Karriere ihren Anfang nahm. Nach Dienstschluss trat der gelernte Hotelkaufmann häufig als Schlagersänger in den 1960er-Jahren beliebten "Bunten Abenden" auf. Hierbei konnte er wichtige Kontakte knüpfen. Bald erhielt er seinen ersten Schallplattenvertrag und hängte seinen bürgerlichen Beruf an den Nagel.

Woher der Künstlername "Tom Astor" stammt
Die ersten Singles erschienen noch unter seinem bürgerlichen Namen Will Bräutigam. Später legte die Plattenfirma ein Veto ein: "Der Name ist für einen Sänger nicht zu vermarkten" und Anfang der 1970er Jahre verpasste ihm sein Produzent den Künstlernamen Tom Astor. Wenig später nahm er die deutsche Version des Neil Diamond-Klassikers "Song Sung Blue" auf, die er 1972 bei Dieter Thomas Heck in der "ZDF-Hitparade" vorstellte. Mit seinen Schlagerplatten konnte Tom Astor nicht nachhaltig punkten, sodass er sich eine Auszeit nahm und die Gesangs-Karriere vorerst auf Eis legte.
So kam Tom Astor zur Country-Musik
Eines Tages bestellte sich der leidenschaftliche Musiksammler einen Sampler mit dem Titel "Hillbilly Music". Diese Stilrichtung war ihm bislang völlig fremd - aber das, was er hier hörte, faszinierte ihn. Er wollte Country in deutscher Sprache aufnehmen. Doch der endgültige Durchbruch gelang ihm erst 1984. Bei einem Besuch in Nashville sah er im Fernsehen die Show "Good Morning America". Dies war die Inspiration für sein Lied "Hallo, guten Morgen Deutschland", das erfolgreich wurde.
Ein Hit mit Hindernissen
Radio Luxemburg war begeistert und spielte die Platte täglich am Anfang und am Ende der Sendung "Guten Morgen Deutschland". Mehr Werbung ging nicht, aber gleichzeitig war dies auch ein Hinderniss. Die Radiostationen der ARD ließen die Platte nämlich unbeachtet, weil sie glaubten, dass es sich um eine Auftragsproduktion von RTL handelte. Um den Irrtum aufzuklären, klapperte ein Promoter alle Rundfunkstationen ab und die Platte wurde landesweit in allen Programmen abgespielt.

Tom Astor und das Lied für (s)einen Sohn "Junger Adler"
Kurze Zeit später gelang ihm mit dem Lied "Junger Adler" mehr als ein würdiger Nachfolger. Damit stand er 1994 bei der "ZDF-Jahreshitparade" auf Platz 1 und darüber hinaus wurde er mit der "Goldenen Stimmgabel" ausgezeichnet. Mit seinem Gespür, welche Lieder beim Publikum ankommen, konnte er über die Jahre hinweg Hit an Hit veröffentlichen. Wenn Tom Astor "Ich bin, wie ich bin" singt, so ist dies absolut authentisch. Er ist ein Mann, dem man glaubt, was er singt.
Tom Astor und seine Familie
Bei all seinen großen Erfolgen - nicht nur in den USA, sondern auch zum Beispiel beim Truck Grand Prix am Nürburgring oder dem Country Festival in Geiselwind - ist er ein bodenständiger und sympathischer Typ geblieben. Rückhalt und Unterstützung findet Tom Astor in seiner Familie: Ehefrau Margarete ist gleichzeitig seine Managerin, mit seiner Tochter Agnetha gründete er 2016 eine Musikschule und sein Sohn Leif ist ebenso von der Country-Musik begeistert, wurde Musiker, Komponist und Produzent und spielt außerdem in der Band seines Vaters Gitarre.
Tom Astor hat zwei Gründe zu feiern
Zeitgleich mit dem 80. Geburtstag kann Tom Astor auch sein 60-jähriges Bühnenjubiläum feiern. "Man wird älter, das spürt man. Möglichst lange gesund zu bleiben und Musik zu machen, das wünsche ich mir."
Tom Astor und sein Steckbrief
Geboren | am 27.02.1943 in Schmallenberg, Sauerland |
Bürgerlicher Name | Wilhelm Bräutigam |
Erste Single | "Sabrina" - erschien 1965 |
Erster TV-Auftritt | "ZDF-Drehscheibe", 1967 |
Preise | Bekam als erster deutscher Country-Sänger "Gold" für 250.000 verkaufte Tonträger. |
Hobbys | Reitsport |
Literatur | Tom Astor 50 Jahre - Live on Stage |