Ramon Roselly ist gerührt
Unser Newcomer des Jahres ist eigentlich kein Durchstarter, sondern ein Senkrechtstarter. Das Zirkuskind aus Merseburg ist binnen eines halben Jahres von Null auf Hundert gekommen, hat im April die Casting-Show "Deutschland sucht den Superstar" gewonnen, gleich eine Goldene Schallplatte eingeheimst und steht ab heute Abend in einer Reihe mit Giovanni Zarrella, Ben Zucker oder Vincent Gross, seinen von SWR4 "geehrten" Vorgängern.
Ich hab' eine Pokalecke im Wohnwagen, da ist der DSDS-Pokal und auch die rote Unterhose von Florian Silbereisen.
Als in der Gala die sehr persönliche Videobotschaft von Giovanni Zarrella gezeigt wird, kann Ramon Roselly seine Rührung nicht verbergen. "Ich mag ihn richtig, richtig gern", sagt Roselly über seinen Freund Zarrella.

Das sind die Momente, in denen sich der ehemalige Zirkusartist "selbst zwicken muss" um zu realisieren, was derzeit mit ihm geschieht. Sein anschließender Auftritt vor den SWR4 Hörerinnen und Hörern verursacht dem Jungstar "Gänsehaut". Eines ist klar: Der Zirkus wird für Ramon Roselly jetzt erst richtig anfangen.
Das ist erst mein dritter Liveauftritt vor Publikum und deshalb bin ich auch sehr nervös
Star des Jahres: Kerstin Ott
Kerstin Ott ist eine, die sich was traut, die sagt, was sie denkt und die nicht müde wird, von einer toleranten, vielfältigen Gesellschaft zu träumen. Mit ihrer Persönlichkeit bringt sie das entscheidende Quäntchen mehr auf die Waagschale als viele andere, die auf eine Schlagerkarriere hoffen. Davon abgesehen ist sie einfach eine tolle Musikerin, eine, die mit ihren Texten Mut macht. Mit "Die immer lacht" gewann sie den Musikautorenpreis, mit Helene Fischer gelang ihr ein sehr erfolgreiches Duett - "Regenbogenfarben" macht sich für Gleichberechtigung von Hetero- und Homosexuellen stark.
"Sängerin des Jahres bei Florian Silbereisen, jetzt Star des Jahres bei SWR4, was kommt als nächstes?", fragte SWR4 Moderator Matthias Methner und die gelernte Malerin Kerstin Ott antwortet knapp: "Vermutlich Handwerker des Jahres!“ Es ist dieser trockene Humor, das Verneinen jeder Großartigkeit, das Kerstin Ott so sympathisch macht.

Sie freut sich sehr, als ihr Rolf Zuckowski im Einspieler verrät, dass er ihren Weg immer beobachtet hat. "Er ist ein ganz Großer für mich", sagt Ott, die im Kinderchor von Zuckowski gesungen hat.
"Er ist sich immer treu geblieben, deswegen mögen wir uns so sehr"
"Man schafft nicht alles ganz allein, aber das Wesentliche liegt in Dir und dazu gratulier‘ ich Dir", sagt Zuckowski zu Kerstin Ott. Es muss ungeheuer guttun, so sehr geschätzt zu werden.
Howard Carpendale wird für sein Lebenswerk ausgezeichnet
"Riesenidol", "Legende", "total nett", "großartiger Künstler", "wunderbarer Kollege", "ein toller Mensch", so loben ihn die Kolleginnen und Kollegen im eingespielten Video. Im mitunter rauen und schnelllebigen Schlagergeschäft fällt schon auf, dass Howard Carpendale nicht nur wegen seines Erfolges geschätzt wird.
"Natürlich tut es gut, dass die Kollegen menschlich nette Sachen sagen"

Im Interview mit Matthias Methner zeigt Carpendale, dass er ein gewitzter Gesprächspartner ist. Auf die Frage des Moderators "Was ist denn ein Lebenswerk?" zuckt der Star die Achseln: "Keine Ahnung, ich bin ja noch nicht fertig."
"Bernhard Brink hat meinen Akzent nachgemacht, aber ich habe kein Wort verstanden"
Eine künstlerische Laufbahn wie die seine wäre in Südafrika, seiner Heimat, nicht möglich gewesen. Dass er seine Karriere in Deutschland machte, findet Carpendale wunderbar: "Wenn ich sehe, was in unserer Welt los ist, kann ich mir kein Land vorstellen, wo ich lieber wäre als in Deutschland."
Im "Kurzkonzert" erweist sich Howard Carpendale als Meister seines Fachs, sieben Hits trägt er vor und das Publikum geht voll mit. Man kann erahnen, welche Kraft es mancher SWR4 Hörerin gekostet haben mag, Corona-bedingt auf Abstand zu bleiben….