Kleinen Vogel gefunden - Was tun?

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AUTOR/IN
Oliver Schönfeld
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Sie haben einen kleinen Vogel auf dem Boden entdeckt und fragen sich: was jetzt? Wir sagen Ihnen, was Sie tun und wie Sie dem kleinen Tier helfen können.

Kohlmeise, Kohl-Meise (Parus major), fuettert ein Junges auf einer Wurzel im Wald. (Foto: picture-alliance / Reportdienste, Picture Alliance)
Jungvögel verlassen das Nest, wenn ihr Gefieder ausgebildet ist. Das ist ein normaler Entwicklungsschritt.

Prüfen, beobachten, nichts tun

Am besten ist es, den kleinen Vogel aus einer gewissen Entfernung zu beobachten. In vielen Fällen lautet die überraschende Antwort nämlich: Sie brauchen nichts zu tun. Überprüfen Sie:

  • Kann sich der Vogel gut bewegen?
  • Hat er schon ein vollständiges Federkleid und kann einfach nur noch nicht richtig fliegen?
  • Wird er von seinen Eltern gefüttert und versorgt?

Treffen diese Punkte zu, kommt der kleine Vogel gut zurecht. Sollte das Vögelchen aus dem Nest gefallen sein, wird er von den Eltern durch seine Rufe akustisch wahrgenommen, gefunden und versorgt.

Amsel, Schwarzdrossel (Turdus merula), junge Schwarzdrossel wird schützend in den Händen gehalten. (Foto: picture-alliance / Reportdienste, Picture Alliance)
Vögel anzufassen ist kein Problem.

Darf ich den Vogel anfassen?

Berührt ein Mensch ein Säugetier, nimmt die Mutter das Junge unter Umständen nicht mehr an. Das Junge wird zurückgelassen. Das ist bei Vögeln anders. Sollte ein kleiner Vogel auf einen Gehweg, Radweg oder eine Straße gefallen sein, ist es kein Problem ihn ein paar Meter entfernt außer Gefahr zu bringen. Die Eltern werden sich trotzdem weiter um ihren Nachwuchs kümmern.

Verletzte und nicht ausreichend entwickelte Vögel

Ist klar erkennbar, dass der kleine Vogel verletzt ist und sich nicht richtig bewegen kann, sollte man helfen. Gleiches gilt auch, wenn das Gefieder nicht ausreichend entwickelt ist oder ihn eine Katze durch einen Biss verletzt hat. Dann sollte man das Vögelchen unbedingt zum Tierarzt bringen. So einen Vogel darf man retten. Bringen sie das kleine Geschöpf vorsichtig in Sicherheit und vor allem: Wärmen Sie den Vogel. Danach sollte das Tier in Expertenhand gebracht werden. Womöglich benötigt es auch Medikamente, da beispielsweise eine Katze durch ihren Biss Krankheitserreger überträgt.

Keinen Vogelkäfig nutzen

Das junge Tier sollten Sie nicht in einen Vogelkäfig setzen. Womöglich stößt sich das Tier die noch unterentwickelten Federn ab. Am besten ist ein geschlossener, dunkler, weicher und warmer Karton mit Luftlöchern.

Rauchschwalbe, Rauch-Schwalbe (Hirundo rustica), junge Rauchschwalben betteln nach Futter. (Foto: picture-alliance / Reportdienste, Picture Alliance)
Hinter der Zunge befindet sich ein kleines Atemloch. Deshalb sollte man den Jungvögeln kein Wasser einflößen.

Kein Wasser in den Schnabel träufeln!

Das Schlimmste, was man tun kann, ist ihm Wasser in den Schnabel zu träufeln. Daran wird das Tier höchstwahrscheinlich sterben. Das Wasser kann in das Atemloch geraten. Es befindet sich direkt hinter der Zunge. Der Vogel würde langsam ersticken. Am besten geben sie dem Jungvogel frische Insekten, wie zum Beispiel gerade gefangene Fliegen, zu essen. Durch die Nahrung nimmt das Jungtier genügend Wasser auf. Füttern Sie ihn erst, wenn sich der Vogel warm anfühlt.

Wo erkundige ich mich?

Auf der Internetseite wildvogelhilfe.org finden Sie unter anderem Informationen über Vogelauffangstationen. Sie sind dort nach Postleitzahlen geordnet aufgeführt. Die Auffangstationen bieten auch telefonische Beratung an. Da erfahren Sie von Experten, was sie am besten tun können.

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