Schon als Junge war Elvis' musikalische Begabung zu erkennen. Er übte Gitarrengriffe ein - am Besenstiel. Zusammen mit seinen Eltern sang er im Trio Gospels zur Unterhaltung. Eine Grundschullehrerin wurde auf das Talent aufmerksam und drängte auf eine Teilnahme bei einem Wettbewerb. Er trug a cappella den Gospelsong "Old shep" vor und kam auf den 5. Platz. Als Belohnung kauften ihm die Eltern für knapp 13 Dollar seine erste Gitarre.

Geschenk für die Mutter
Nach dem High School-Abschluss verdiente er sein erstes eigenes Geld als Elektriker. Bei der Sun Records Company war es möglich, für 4 Dollar eine Solo-Schallplatte aufzunehmen. Elvis stellte sich dort vor und nahm zwei Titel auf, die als Geschenk für seine Mutter gedacht waren. Eine Angestellte der Plattenfirma war von dem jungen Mann beeindruckt und bat ihn, Adresse und Telefonnummer zu hinterlassen. Zunächst kehrte Elvis ins Alltagsleben zurück, verdiente seine Brötchen als Platzanweiser und Filmvorführer im Kino oder als Lastwagenfahrer.
Gut eineinhalb Jahre später fand er sich nochmals im Studio der Sun Records Company ein, um eine zweite Schallplatte aufzunehmen. Dieses Mal war auch der Firmenchef Sam Phillips anwesend, der in ihm einen Sänger mit Zukunft sah und ihn unter Vertrag nahm. Mit "That’s all right, Mama" erschien 1954 die erste Elvis-Single, die sich sofort gut verkaufte.
Unter der Fuchtel des Colonels
Der Erfolg sprach sich herum. Die RCA kaufte ihn für eine für damalige Verhältnisse unerhört hohe Ablösesumme aus dem Vertrag frei, inklusive der Rechte an allen bislang bei Sun Records gemachten Aufnahmen. Damit war der Weg für eine nationale Karriere bei einem großen Konzern frei. Diesen Deal hatte "Colonel" Thomas A. Parker, selbst eines der größten Originale des amerikanischen Showbusiness', eingefädelt, der Elvis mit eisenharter Hand bis zum Tode des Stars managte.
"Eine Art Alptraum an Rhythmus..."
Elvis Presley wurde zur Sensation. Mit "Heartbreak Hotel" wirbelte er die ganze Unterhaltungsindustrie durcheinander. Die Teenager flippten aus und die reife Jugend war entsetzt. Ein amerikanischer Staatsanwalt wetterte: "Ein neues Ungeheuer ist entfesselt, eine Art Alptraum an Rhythmus. Einige unserer Discjockeys haben emotionales TNT auf ihre Plattenteller gelegt. Rock’n’Roll gibt jungen Verbrechern die Entschuldigung dafür, sich zusammenzutun. Er entflammt Teenager und ist auf obszöne Weise suggestiv."
Die Queen interessiert sich für Elvis Presley
Auch Queen Elizabeth von England interessierte sich dafür, welche Bewandtnis es mit dem neuen Rock’n’Roll-Stil habe, der die Jugend so animiert, in Kinos ekstatisch die Einrichtung zu zertrümmern. Zu diesem Zweck ließ sie sich Filme und Schallplatten in ihr Schloss Balmoral bringen und vorführen.
Nach Deutschland wird ihn sein Publikum vergessen haben...

Heute hat es seinen eigenen Charme, sich diese Kontroversen ins Gedächtnis zurückzurufen. Nahezu alle Schwierigkeiten ergaben sich aus dem ungezügelten Hüftschwung, dem er sich bei jedem Lied hingab und der gleichfalls ungezügelten Reaktion seiner Zuschauer, die beinahe nur aus Teenagern bestanden. Eine wahre Presley-Manie brach aus und als auf dem Höhepunkt des Geschehens der Star nach "good old Germany" aufbrach, um dort seinen Wehrdienst abzuleisten, frohlockten die Kritiker: "Der Elvis-Virus ist nun endlich isoliert. Bis Elvis es lernt, stramm zu grüßen, wird ihn sein Publikum vergessen haben".
Vom Rebell zum gefeierten Liebling der Massen

Doch als Elvis aus der Armee entlassen wurde, hatte sich die Aufregung keineswegs gelegt. Radio und Fernsehen brachten lange Berichte und der Künstler zeigte sich als gefestigte Persönlichkeit. Seine Karriere lief besser als zuvor. Seine Platten wurden ausnahmslos Hits, die zahlreichen Filme Kassenschlager und seine Live-Auftritte fanden vor ausverkauften Häusern statt. Der bruchlose Wechsel vom musikalischen Rebell zum etablierten, von der breiten Masse anerkannten und geliebten "All American Boy" war geglückt.
Scheidung, Krankheit & Sucht
Anfang der 1970er Jahre kam der Wendepunkt in seinem Leben. Durch die Scheidung von seiner Frau Priscilla, die er in Deutschland kennengelernt und 1967 geheiratet hatte, geriet er 1973 in finanzielle Schwierigkeiten. Mit seinem verschwenderischen Lebensstil hatte er sich selbst um sein Vermögen gebracht. Hinzu kamen gesundheitliche und Drogen-Probleme. Zunehmend fiel es ihm schwer, seine Auftritte professionell zu absolvieren und konnte dies auch vor dem Publikum nicht verbergen. Am 16. August 1977 verstarb Elvis Presley im Alter von nur 42 Jahren an Herzversagen.