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Weltumsegler Ferdinand Magellan – Pionier der Globalisierung

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Andrea Lueg
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Kostbare Gewürze: Magellan soll Westroute zu den Molukken finden

Im Auftrag von Kaiser Karl V. soll Ferdinand Magellan 1519 einen Weg zu den Molukken, den Gewürzinseln, finden. Nelke und Muskat sind begehrt und werden auf europäischen Märkten mit Gold aufgewogen.

Portugiesen und Spanier teilten sich die Welt 1494 im Vertrag von Tordesillas

Ferdinand Magellan wird am 3. Februar 1480 in Sabrosa geboren. Seine Expedition ist besonders pikant, segelt er als Portugiese doch unter spanischer Flagge. Für seine Landsleute ist er damit ein Verräter. Portugal und Spanien sind erbitterte Konkurrenten und haben im Vertrag von Tordesillas 1494 die Welt in einen Ost- und einen Westteil unter sich aufgeteilt.

Weltkarte von 1502 mit dem afrikanischen Kontinent in der Mitte. Die Rivalität zwischen Spanien und Portugal um Handel und Eroberungen wurde durch 1494 im Vertrag von Tordesillas. Die blaue Linie links zeigt die päpstliche Abgrenzung des Territoriums: Spanien im Westen, Portugal im Osten. (Foto: IMAGO, IMAGO / United Archives International)
Weltkarte von 1502 mit dem afrikanischen Kontinent in der Mitte. Die Rivalität zwischen Spanien und Portugal um Handel und Eroberungen wurde durch 1494 im Vertrag von Tordesillas. Die blaue Linie links zeigt die päpstliche Abgrenzung des Territoriums: Spanien im Westen, Portugal im Osten.

Magellanstraße: Expedition entdeckt Passage zwischen Atlantik und Pazifik

Fünf Schiffe und 240 Mann stark ist Magellans Expedition, deren Bedeutung Wissenschaftler heute mit der Mondlandung vergleichen. Tatsächlich findet er eine Passage zwischen Atlantik und Pazifik, die heutige Magellanstraße.

Küste der Magellanstraße zwischen Porvinier und Punta Arenas, Patagonien  Chile (Foto: IMAGO, IMAGO / imagebroker)
Küste der Magellanstraße zwischen Porvinier und Punta Arenas, Patagonien / Chile

Und auch wenn Magellan am 27. April 1521 auf der philippinischen Insel Mactan stirbt, setzen seine Leute die Reise zu den Molukken fort. Sie finden eine Westroute, übertrumpfen damit die konkurrierenden Portugiesen und machen aus dem Gewürzhandel ein weltumspannendes Geschäft. Ganz nebenbei beweisen sie mit ihrer Weltumseglung außerdem die gängige Vermutung zu der Zeit, nämlich dass die Erde eine Kugel ist.

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Astronomie Bündnis fordert die Umbenennung der Magellan-Wolken – zu Recht?

Ein Bündnis von Astronom*innen fordert einen neuen Namen für die Magellanschen Wolken. Das historische Erbe des Namensgebers wiege aus verschiedenen Gründen schwer, sagen sie. Astrophysiker Heino Falcke sagt dagegen, man müsse Magellan im Kontext seiner Zeit sehen. Nach welchen Regeln werden Objekte im All benannt?
Stefan Troendle im Gespräch mit dem Astrophysiker Heino Falcke

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Literatur Herman Melville und das Böse – Von „Moby Dick“ bis „Billy Budd“

Als junger Matrose erlebte Melville an Bord schärfsten Drill und drakonische Strafen. Die harten Erfahrungen auf See prägten seine Weltsicht – und flossen in seine Romane ein.

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Wie beendet man Kriege? Darüber schreibt der Freiburger Historiker und diesjährige Leibniz-Preisträger Jörn Leonhard in seinem neusten Buch. Allerdings: Allein aus der Geschichte lernten wir das nicht, sagt er. Vielleicht lässt ihn auch deswegen der Krieg als Forschungsobjekt nicht los.

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Fast 80 Jahre nach der Entwicklung der Atombombe wird der Film über den Physiker Robert Oppenheimer mit dem Oscar für den besten Film ausgezeichnet. Wer war der Mann, der als „Vater der Atombombe“ in die Geschichte einging? Hat er seine Entwicklung jemals bereut?

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