Weltweit sind offenbar Journalisten und Oppositionelle mit einer mächtigen Spionagesoftware ausgespäht worden. Das zeigt eine internationale Recherche, an der auch NDR, WDR, Süddeutsche Zeitung und DIE ZEIT beteiligt waren. Schon vorher berichteten wir in SWR2 Wissen darüber: Israels Cyber-Unternehmen knacken selbst verschlüsselte Handy-Kommunikation. Die Firmen gelten als führend in dieser Technik und verkaufen sie weltweit. Sie hilft, Terroranschläge zu vereiteln – aber auch, Oppositionelle zu überwachen. Von Benjamin Hammer
Software soll Terroranschläge verhindern
Die Betreiber der großen Smartphone-Betriebssysteme – Apple und Google – werben damit, dass sie ihre Systeme vor Cyber-Angriffen schützen.
In einem Bürogebäude in Herzliya nördlich von Tel Aviv dürften die Mitarbeiter über diese Aussage schmunzeln. Die „NSO-Group“ hat „Pegasus“ entwickelt. Mit der Software kann ein Handy gehackt werden. Weitgehend unbemerkt vom Nutzer können Daten ausgelesen, Telefonate ausgelauscht oder Fotos gemacht werden.
Das Unternehmen wendet sich nach eigenen Angaben verstärkt an Sicherheitsbehörden von demokratischen Staaten. Es gehe etwa um die Vereitlung von Terroranschlägen.
Hacking-Tools "Made in Israel" werden missbraucht
Aber immer wieder gibt es Berichte, dass die „Hacking-Tools made in Israel“ missbraucht werden. Von Diktaturen, die Regimegegner überwachen. Von Politikern, die unliebsame Journalisten aushorchen wollen. Von schwulenfeindlichen Akteuren, die herausfinden wollen, welche sexuelle Orientierung ein Mensch besitzt.
Das israelische Verteidigungsministerium muss den Export der Software genehmigen. Und macht das recht häufig. Israel gilt im Cyber-Bereich weltweit als führend.
Inzwischen hat ein internationales Rechercheteam aufgedeckt, in welchem Ausmaß mit Hilfe der Software Oppositionelle und Journalisten in aller Welt ausgespäht wurden.
Digitalisierung: aktuelle Beiträge
Schule Informatik als Pflichtfach – Was Schüler lernen sollten
Schon lange fordern Fachleute, Informatik an weiterführenden Schulen in Deutschland als Pflichtfach einzuführen. Denn wer in der digitalen Welt bestehen will, brauche informatische Bildung. In den meisten Bundesländern findet Informatik bisher lediglich im Wahlbereich statt. Wie sollte guter Informatik-Unterricht aussehen? Was müsste passieren, um ihn flächendeckend einzuführen? Von Katja Hanke (SWR 2023) | Manuskript und mehr zur Sendung: http://swr.li/pflichtfach-informatik | Bei Fragen und Anregungen schreibt uns: wissen@swr2.de | Folgt uns auf Mastodon: https://ard.social/@SWR2Wissen
Diskussion Ohren zu und durch – Können wir noch zuhören?
Mit Kopfhörern in der Bahn, abgeschottet. Mit halbem Ohr am Telefon, beim Kollegen, bei den Kindern. Und mal wieder die Botschaft verpasst. Verlernen wir das Zuhören? Welche akustischen Reize nehmen wir wahr, wo stellen wir uns taub? Wie lernt man „Aktives Zuhören“ und was hat das mit unserer politischen Debatte zu tun? Marion Theis diskutiert mit
Sr. Dr. Beate Glania – Theologin, Pastoralpsychologin, Seelsorgerin; Prof. Dr. Jonas Obleser – Neurowissenschaftler; Prof. Dr. Bernhard Pörksen – Medienwissenschaftler
Globalisierung Clickworker – Ausgebeutet für künstliche Intelligenz
Damit eine KI ein Auto oder eine Katze erkennt, muss sie trainiert werden. Diese mühsame Handarbeit erledigen oft „Klickarbeiter“ in armen Ländern wie Kenia. Von Christian Kretschmer. (SWR 2023) | Manuskript und mehr zur Sendung: http://swr.li/clickworker-ki | Bei Fragen und Anregungen schreibt uns: wissen@swr2.de | Folgt uns auf Mastodon: https://ard.social/@SWR2Wissen