"Kanal des Todes" nannte man die 230 Kilometer lange Wasserstraße durch den Nordwesten Russlands. Sie sollte die Ostsee über das Weiße Meer und die Nordostpassage mit dem Pazifik verbinden.
50.000 Menschen starben bei dem Projekt, das ab 1931 unter schwierigsten Bedingungen in nur 20 Monaten gebaut wurde. Der Kanal war für größere Schiffe zu seicht und letztlich sinnlos. Und doch war er in den Augen Stalins und der Kreml-Führung ein Erfolg. Denn der von Häftlingen unter Aufsicht der Geheimpolizei GPU ausgehobene Weißmeerkanal war die Blaupause für den GULAG - ein riesiges, unmenschliches System von Zwangsarbeitslagern. Und er war das erste von weiteren gigantomanischen Wasserbau-Projekten, mit denen die Sowjetunion die Natur in den Dienst des Fortschritts zu stellen versuchte.
Produktion 2018