Sie lernen schnell, benutzen Werkzeuge zielgerichtet - und begreifen auch versteckte Zusammenhänge. In freier Wildbahn verschafft abstraktes Denken den Raben einen großen Überlebensvorteil.
Werkzeugverstecke für das Futter von morgen
Die flexible Intelligenz der Krähenvögel ist durch Experimente von schwedischen Wissenschaftlern erneut bestätigt worden. Die Forscher konnten durch Versuche mit den schwarzen Vögeln zeigen, dass die Raben gezielt Werkzeuge verstecken, die sie am nächsten Tag wieder benutzen können, um Futter aus einer Box zu holen. Damit steht fest, Rabenvögel können für zukünftige Ereignisse planen. Eine Fähigkeit, die bislang nur Menschenaffen und Menschen zugeschrieben wurde.
Mehr als nur evolutionäre Anpassung
Intelligenz zeigen Raben auch beim Futterverstecken, erklärt der österreichische Kognitionsforscher Markus Boeckle. „Bemerkt ein Rabe, dass andere Raben ihn beim Futter verstecken beobachten, tut er nur so, als ob er es verstecken würde. Stattdessen fliegt er weiter und versteckt es woanders. Die Artgenossen suchen unterdessen an der falschen Stelle und sind abgelenkt.“ Doch das Futterverstecken allein kann auch als rein evolutionäre Anpassung gewertet werden.
Was verbindet Menschen und Raben?
Echte Intelligenz dagegen zeigt sich vor allem in der flexiblen Planung für die Zukunft. Kognitionsforscher wie Forscher Boeckle gehen davon aus, dass sich nun Raben und Menschen besser vergleichen lassen. Schließlich haben sie die Fähigkeit zur intelligenten Zukunftsplanung unabhängig voneinander entwickelt. Spannend wird nun zu untersuchen: Was haben Mensch und Rabe tatsächlich gemeinsam und wie kam es zu dieser Evolution.