Fast 70 Jahre hat es gedauert, bis sich die Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde (DGPPN) zu ihrer Verwicklung in die Krankenmorde während der NS-Zeit öffentlich bekannt und entschuldigt hat.
Etwa 300.000 PsychiatriepatientInnen und behinderte Menschen wurden damals mit Beteiligung von Ärzten vergast, starben an einer Giftspritze oder verhungerten. Nach 1945 vertuschten die Psychiater ihr Tun.
Auch die Angehörigen, deren Verwandte ermordet oder zwangssterilisiert worden sind, schwiegen aus Scham oder Angst vor Stigmatisierung.
Gerade aus dieser Schuld heraus will die DGPPN heute wachsam sein, wenn der Wert des einzelnen Menschen wieder infrage gestellt wird.