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Der Politiker Matthias Erzberger – Märtyrer der Weimarer Republik

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Pia Fruth
Pia Fruth (Foto: SWR, privat)

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Matthias Erzberger unterzeichnet 1918 das Abkommen von Compiègne

"Die Kugel, die mich treffen soll, ist schon gegossen" - das vertraut Matthias Erzberger (1875 - 1921) seiner Tochter Maria im Frühjahr 1920 an. Der Württemberger ist Finanzminister der Weimarer Republik und hat wenige Wochen zuvor ein Attentat knapp überlebt. 1918 unterzeichnete er als Leiter der Waffenstillstandskommission das Abkommen von Compiègne und sprach sich für den Versailler Vertrag aus.

Der Film "Im Westen nichts Neues", der 2023 vier "Oscars" erhielt, beruht auf dem gleichnamigen Roman von Erich Maria Remarque. Eine Figur ist historisch real: Die von Matthias Erzberger.

Demokrat Erzberger wird zum Ziel von Hass und Hetze

Der gläubige Katholik, überzeugte Demokrat und glänzende Redner wird zur Symbolfigur der Weimarer Republik und zur Zielscheibe von Hass und politischer Hetze.

Matthias Erzberger um 1920 am Schreibtisch (Foto: picture-alliance / Reportdienste, picture alliance / akg-images | akg-images)
Matthias Erzberger um 1920

Kurz vor seinem 46. Geburtstag wird er am 26. August 1921 im Auftrag der antirepublikanischen Geheimorganisation Consul bei einem Erholungsurlaub im Schwarzwald erschossen.

Produktion 2014

Matthias Erzberger

26.8.1921 Matthias Erzberger wird im Schwarzwald erschossen

Erzberger hatte den Waffenstillstand mit den Alliierten verhandelt und als Finanzminister ein neues Steuersystem entwickelt. Rechtsradikalen galt er als „Verbrecher“.

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Versailler Vertrag und die Folgen

Aula Der deutsche Makel – Der Vertrag von Versailles und die Folgen

Der Makel der Alleinschuld am Ersten Weltkrieg vergiftete die politische Atmosphäre der jungen deutschen Republik und war ein wesentlicher Grund für den Aufstieg des Nationalsozialismus.

SWR2 Wissen: Aula SWR2

Geschichte 100 Jahre Vertrag von Trianon – Ungarns ewiges Trauma

Der Vertrag von Trianon besiegelte am 4. Juni 1920 als Teil der Versailler Friedensverträge die Aufteilung Ungarns, das zwei Drittel seines Territoriums verlor. Für Ungarn bis heute ein Trauma.

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Film "Im Westen nichts Neues"

Film Vier Oscars für „Im Westen nichts Neues“ von Edward Berger

So viele Oscarnominierungen für einen deutschen Film gab es noch nie: „Im Westen nichts Neues", die Verfilmung des gleichnamigen Bestsellers von Erich Maria Remarque von Regisseur Edward Berger ist schon jetzt ein Welterfolg und ein Triumph für den Streamingdienst Netflix. Sogar der Oscar für den „Bester Film" ist möglich.

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Forum "Im Westen nichts Neues" – Wie aktuell ist Remarques Roman?

Gregor Papsch diskutiert mit
Prof. Dr. Sabina Becker, Literaturwissenschaftlerin, Universität Freiburg
Claudia Junk, Erich Maria Remarque-Friedenszentrum, Universität Osnabrück
Prof. Dr. Jörn Leonhard, Historiker, Universität Freiburg

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Historische Tonaufnahmen

11.5.1932 Diskussion über die Reparationszahlungen

11.5.1932 | Die Sitzung behandelt einen Gesetzentwurf zur Tilgung der Schulden des Reichs, also der Reparationszahlungen. Reichskanzler Brüning drängt auf rasche Verabschiedung des Gesetzes.

Porträts

Geschichte: aktuelle Beiträge

NS-Zeit 85 Jahre Kindertransporte nach Großbritannien – Eine Rettung mit Schattenseiten

1938, nach der Pogromnacht, setzen jüdische Eltern in Berlin, Wien oder Prag ihre Kinder in Züge nach Großbritannien. Großbritannien feiert sich für diese Rettung von 10.000 Kindern – zu Recht? Von Gabi Biesinger (SWR 2023) | Manuskript und mehr zur Sendung: http://swr.li/kindertransporte-grossbritannien | Bei Fragen und Anregungen schreibt uns: wissen@swr2.de | Folgt uns auf Mastodon: https://ard.social/@SWR2Wissen

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Geschichte Was steckt hinter dem Mythos von Dijon als Senf-Hauptstadt?

Nach Dijon kommen jedes Jahr Tausende Feinschmecker und Touristen, um den berühmten Senf einzukaufen. Wie kommt es, dass ausgerechnet im Burgund – rund um Dijon – eine Hochburg der Senfproduktion entstanden ist?

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Energiekrise Die Ölkrise 1973 – Als Energie knapp und politisch wurde

Die autofreien Sonntage sind Sinnbild der Ölkrise Ende 1973. Der Schock, nicht genug Energie zu haben, saß tief. In der Folge setzte Deutschland auf Atomstrom und Russland als Gaslieferant. Von Rainer Volk (SWR 2023) | Manuskript und mehr zur Sendung: http://swr.li/oelkrise-1973 | Bei Fragen und Anregungen schreibt uns: wissen@swr2.de | Folgt uns auf Mastodon: https://ard.social/@SWR2Wissen

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