SWR2 Wissen | Zum 500. Todestag

Leonoardo da Vincis Naturphilosophie – Zeichnend die Welt verstehen

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Matthias Kußmann
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Ralf Kölbel

Auf über 6.000 Blättern voller Zeichnungen und Notizen versuchte da Vinci Naturgesetzen auf die Spur zu kommen – und so zu erkennen, was die Welt im Innersten zusammenhält. Am 2. Mai 2019 jährte sich der Todestag des berühmten Künstlers, Ingenieurs und Philosophen zum 500. Mal.

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Leonardo da Vinci (1452 - 1519) kennt man als Bildenden Künstler und Ingenieur. Doch er war auch ein großer Naturphilosoph. Er wollte die Natur verstehen und ihre Gesetze für den Menschen nutzbar machen - und dadurch wiederum der Natur nützen. Technik dürfe der Natur nicht schaden, sagte er.

Seiner Zeit voraus

Viele seiner Überlegungen waren zu seiner Zeit völlig ungewöhnlich und sind heute wissenschaftliches Allgemeingut. Unter anderem führte er den Begriff der Naturgesetze ein, begründete den Empirismus, sprach sich für interdisziplinäres Forschen aus und nahm die heutige Bionik vorweg, die in der Natur die Lösung technischer Probleme findet - etwa indem man die Oberfläche von Taucheranzügen der Haihaut nachbildet.

Vordenker virtueller Realitäten

Leonardo meinte, dass "Sehen verstehen heißt". Er nutzte erstmals exakte Zeichnungen als Mittel zur philosophischen und wissenschaftlichen Erkenntnis; heute leisten das bildgebende Verfahren. Doch er experimentierte auch zeichnend, entwarf Dinge oder Maschinen, die es noch nicht gab - und schuf damit eine frühe Form virtueller Realität.

SWR 2017/19

Salvator Mundi (Foto: picture-alliance / dpa, picture-alliance / dpa -)
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