Den Praktikumsplatz im Studium durch die Beziehungen der Eltern ergattert, die Wohnung dank Elternbürgschaft bekommen und Vorwissen, wie es an der Uni so läuft – all das haben viele Arbeiterkinder während des Studiums nicht. Haben es Bildungsaufsteiger*innen grundsätzlich schwerer als Akademikerkinder?
Leben Und was machen Deine Eltern? Die Geschichte einer „Klassenreise“
Sara ist in einer Nicht-Akademiker-Familie in einer Sozialbausiedlung aufgewachsen. Inzwischen sitzt sie als Wissenschaftliche Mitarbeiterin an ihrer Doktorarbeit.
Mehr zum Thema Klassismus und Armut an der Uni
Gespräch „Nie mehr leise“ – Von der schwierigen Aufstiegschance einer migrantischen Familie
Kinder aus migrantischen Arbeiterfamilien „haben weniger Chancen in der Bildung und im Beruf“, sagt Bertie Berhe in SWR2.
Zum Theaterstück „Die Rache ist mein“ am Schauspiel Stuttgart Francis Seeck: „Wir denken immer noch: Arme sind selbst schuld“
„Ungepflegt, ungebildet, faul, oft auch alkoholabhängig und gewalttätig“. So würden Menschen aus der Armutsklasse in Medien oft dargestellt, sagt Francis Seeck: „Das ist eigentlich immer noch der Standard“. Auch im Schauspiel würden Männer aus der Armutsklasse oft in weißen Feinripp-Unterhemden inszeniert: „Oft sitzen die dann mit einer Bierdose auf einer Parkbank.“ Betroffene würden derartige negativen Vorurteile oft verinnerlichen und in ihr eigenes Selbstbild aufnehmen: „Herkunftsscham ist ganz üblich.“ Klassismus – die Diskriminierung aufgrund der sozialen Position – zeige sich auch darin, dass Einkommensarmen der Erwachsenenstatus aberkannt werde: „Es wird davon ausgegangen, dass sie in irgendeiner Form betreut werden müssen. Das ist ein sehr klassistischer Grundgedanke“. Zur Inszenierung von „Die Rache ist mein“ am Schauspiel Stuttgart.
SWR2 Serie in Kooperation mit dem Schauspiel Stuttgart
Hochschule Das Wissenschaftsprekariat – Junge Forscher ohne Perspektive
Schlechte Bezahlung, befristete Verträge und kaum Aufstiegschancen. Wie lässt sich die prekäre Situation von jungen Akademikern verbessern?
Hochschulpolitik Jung-Forscher müssen warten: Neues Zeitvertragsgesetz verzögert sich
Nachwuchswissenschaftler*innen hangeln sich an Unis und Hochschulen oft von einem Zeitvertrag zum nächsten. Grund ist das Wissenschaftszeitvertragsgesetz. Es soll zwar geändert werden, damit sich die Situation verbessert – aber es geht kaum voran.
Bildung Kommentar: Mit Bildungsstreik Druck zu machen ist nötig
Die Lehrer-Gewerkschaft GEW hat zum bundesweiten „Streiktag Bildung“ aufgerufen. An Schulen und Hochschulen fällt Unterricht aus. Die GEW fordert unter anderem 10,5 Prozent mehr Geld für Lehrkräfte, als Inflationsausgleich. Filiz Kükrekol aus der SWR-Redaktion Landespolitik kommentiert.
Studium Die Zahl von Studierenden mit psychischen Erkrankungen ist erneut gestiegen
Der Anteil von Studierenden mit psychischen Einschränkungen und Erkrankungen ist stark angestiegen. Ihr Anteil ist von 2016 bis 2021 um 12 Prozentpunkte angewachsen, von 53 Prozent auf 65 Prozent. Doch die Hochschulen und Unis sind darauf nicht vorbereitet.