Frau mit Fliegenklatsche (Foto: IMAGO, Imago/Fotograf XY -)

Die Fliegenklatsche wird 65

Effektive Waffe gegen lästige Fluginsekten

Stand
AUTOR/IN
Sarina Fischer
Winnie Bartsch
ONLINEFASSUNG
Anja Braun
Ralf Kölbel

Mit der Fliegenklatsche erwischt man deutlich leichter Mücken und Fliegen als mit gerollten Zeitungen. Jetzt wird das Klatschenpatent 65.

Der Kampf gegen nervig summende Fliegen oder Stechmücken wird mit vielfältigen Waffen ausgetragen. Mit Handtuch, Zeitung, Kleberollen, Netzen und Sprays versuchen wir die Viecher zu erledigen oder wenigstens zu vertreiben. Mit am effektivsten ist die Fliegenklatsche. Die heute noch gängigste Variante der Klatsche hat sich der Tüftler Erich Schumm aus dem württembergischen Murrhardt vor 65 Jahren - am 25. Juli 1953 - patentieren lassen.

Das Urmodell der Plastik-Fliegenklatsche

Eine abgerundete rechteckige Schlagfläche aus Kunststoff an einem beliebig langen Stiel. Die Fliegenklatsche funktioniert so gut, weil die Schlagfläche aus elastischem Kunststoffgitter besteht. So verursacht die Klatsche keine Luft-Welle, die die Fliege vorwarnen könnte und saust auch noch schneller durch die Luft.

Fliegenklatschen- Patent (Foto: Colourbox, Foto: Colourbox.de -)
Die Original-Skizze zum Fliegenklatschen Patent

Es ist aber nicht so, als hätte es vor der Schumm’ schen Klatsche kein Werkzeug zum Töten der lästigen Fliegen und Mücken gegeben. So hatte 1922 ein Erfinder ein Fliegengewehr zum Patent angemeldet. Damit schoss man einen von einem Gummizug losschnellenden Lederlappen Richtung Feind. Durchgesetzt hat es sich nicht.

Das Erfolgsmodell unserer Zeit ist die 1 Euro Klatsche

Sie ist billig, bunt und äußerst effektiv. Das Neuartige an Erich Schumms Klatschen-Entwurf war, dass die Schlagfläche aus einem elastischen Kunststoffgitter bestand. Wenn man damit zum Schlag ausholt, kann die Luft viel leichter durch die Klatsche hindurch, also ist der Luftwiderstand kleiner.

Das hat zwei große Vorteile: Erstens kann die Klatsche so schneller durch die Luft sausen und ist damit früher bei der Fliege. Und zweitens verhindern die Löcher im Gitter, dass eine Art Luft-Welle entsteht, die dem Schlag vorausgeht. Diese Luft-Welle kann die Fliege oder Mücke vorwarnen und dann ist sie schneller weg, als wir gucken können.

Ein Mann hält eine Mücke zwischen seinen Fingern. (Foto: Getty Images, Thinkstock -)

Bei einer gerollten Zeitung – oder auch, wenn wir versuchen, die Fliege mit der Hand zu treffen – ist der Luftwiderstand größer, weil keine Löcher da sind, durch die die Luft entweichen kann. Und wir erzeugen eine größere Luft-Welle. Deshalb funktioniert die Fliegenklatsche einfach besser.

Auch wenn die gemeine Stubenfliege nicht unmittelbar vom Aussterben bedroht ist, gibt es zur Fliegenklatsche mit eindeutiger Tötungsabsicht natürlich auch noch Alternativen, wie z.B. die Fliege mit einem Glas einzufangen, ein Blatt Papier drunterzuschieben und das Insekt dann wieder in die Freiheit zu entlassen.

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Sarina Fischer
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