SWR2 Wissen | Archivradio-Gespräch

Die Frauenbewegung – Vom Wahlrecht bis zur feministischen Außenpolitik

Stand
INTERVIEW
Hedwig Richter
MODERATOR/IN
Lukas Meyer-Blankenburg
Lukas Meyer-Blankenburg (Foto: SWR, Oliver Reuther)

Lukas Meyer-Blankenburg im Gespräch mit der Historikerin Hedwig Richter

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Seit 1918 dürfen auch Frauen in Deutschland wählen. Im Nachkriegsdeutschland mussten sie die Gleichberechtigung im Grundgesetz oder auch die Unabhängigkeit vom Ehemann hart erkämpfen. Auch der Kampf um sexuelle Selbstbestimmung in den 1970er-Jahren – mit prägenden Frauen wie Alice Schwarzer – war maßgeblich feministisch motiviert.

Doch die Metoo-Debatte zeigt: Die Frauenbewegung hat ihre Ziele noch nicht erreicht. Auch in Leitungspositionen sind Frauen unterrepräsentiert. Eine Geschichte des Feminismus mit vielen historischen Tonaufnahmen.

Hedwig Richter, Professorin für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität der Bundeswehr in München, befasst sich seit Langem mit der deutschen Frauenbewegung – vom Kaiserreich bis zur Klima-Aktivistin. Ihr Sachbuch "Demokratie: Eine deutsche Affäre" wurde mehrfach ausgezeichnet. Aktuell forscht sie zur Geschichte der Hausfrau.

Emanzipation Die "Neue Frau" der 1920er – Träume vom selbstbestimmten Leben

Bubikopf, Fransenkleid und Zigarettenspitze: In Serien wie "Babylon Berlin" lebt die selbstbewusste, mondäne Frau der 1920er-Jahre wieder auf.

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Gesellschaft Die Hausfrau – Was Care-Arbeit mit Kapitalismus zu tun hat

Die meisten Mütter wuppen Haushalt, Kinder und Beruf – eine enorme Leistung. Für ihre Männer bequem, für die Gesellschaft günstig. Die Hausfrau ist ein historisch junges Phänomen.

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Clara Zetkin

Porträt Clara Zetkin – Vorkämpferin für Frauenrechte und Frieden

Clara Zetkin kämpfte für das Frauenwahlrecht und träumte von Sowjetdeutschland. Lenin war ihr Freund, Stalin trug ihren Sarg. Sie führte ein intensives Leben, ihre Politik wirkt bis heute.

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30.8.1932 Clara Zetkin träumt von "Sowjetdeutschland"

30.8.1932 | Die NSDAP ist nun stärkste Fraktion. Alterspräsidentin Clara Zetkin (KPD) spricht vom "zusammenbrechenden Kapitalismus". Hermann Göring (NSDAP) wird zum Parlamentspräsidenten gewählt.

Hedwig Richter

Gespräch Hedwig Richter: "Diese Demokratie ist stabil"

Ihr Buch „Demokratie. Eine deutsche Affäre“ war eines der am meisten diskutierten Sachbücher des Jahres 2020. Darin verteidigt Hedwig Richter die Demokratie als gesellschaftliches Erfolgsmodell. Viel Kritik musste sie jedoch einstecken für eine ihrer Kernthesen, der zufolge sich demokratischer Wandel vor allem durch politische Reformen von oben durchsetzen ließe und weniger durch Revolutionen der Massen.

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Literatur Historikerin Hedwig Richter untersucht "Demokratie. Eine deutsche Affäre"

Es gibt in der deutschen Geschichtswissenschaft einen Trend: Sich die Kipppunkte der Vergangenheit hierzulande anzuschauen. Der neueste Versuch dazu kommt von der Münchner Historikerin Hedwig Richter. In „Demokratie. Eine deutsche Affäre vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart“ betrachtet sie die Herkunft des Staatswesens von heute. Ihre Hauptthese: Demokratie misst sich an der körperlichen Selbstbestimmung einer Gesellschaft — und die wuchs seit dem 18.Jahrhundert auch im Deutschen Reich stetig an.

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Historische Tonaufnahmen

18.12.1908 Christabel Pankhurst fordert das Frauenwahlrecht

18.12.1908 | Christabel Pankhurst war eine britische Suffragette. Mit öffentlichen Protesten, Verbalattacken auf ranghohe Politiker und Hungerstreiks setzte sie sich für Frauenrechte ein.

18.1.1949 Gleichberechtigung im Grundgesetz – dank Elisabeth Selbert

18.1.1949 | "Männer und Frauen sind gleichberechtigt" – Im Januar 1949 wird dieser Artikel in den Entwurf für das neue Grundgesetz der Bundesrepublik aufgenommen. Dies ist vor allem das Verdienst der Sozialdemokratin Elisabeth Selbert.

13.9.1968 Der SDS zerstreitet sich, die Frauen rebellieren

13.9.1968 | Der Sozialistische Deutsche Studentenbund (SDS) zeigt sich auf seinem Bundeskongress extrem zerstritten. Die Frauen rebellieren und vermissen das Thema Emanzipation. Hier bahnt sich die Auflösung des SDS an, die 1970 endgültig erfolgen sollte. Gegründet worden war der Sozialistische Deutsche Studentenbund am 2. September 1946.

12.9.1969 Frauen am Steuer: "Der 7. Sinn" lehrt Frauen das Autofahren

12.9.1969 | In den späten 1960er-Jahren strahlte die damals beliebte Fernsehsendung "Der 7. Sinn" ein ganz besonderes Lehrvideo zum Thema "Frauen am Steuer" aus, in dem auf die Gefahren durch Frauen im Straßenverkehr hingewiesen wird. An sexistischen Sprüchen mangelt es nicht in diesem Beitrag.