1934 schrieb die Ärztin Johanna Haarer den NS-Bestseller „Die deutsche Mutter und ihr erstes Kind“. Darin rät sie zu einer lieblosen Erziehung: Das weinende Kind schreien lassen, bloß nicht verwöhnen, übermäßige Zärtlichkeiten vermeiden.
Die Folgen dieser Pädagogik seien bis heute spürbar, so die Bindungsforschung. In manchen Familien wirke das Kindheitstrauma über Generationen fort, viele könnten keine echten Bindungen eingehen.
Warum prägen Haarers Glaubenssätze immer noch unsere Erziehung? Und wie kann dieser Kreislauf durchbrochen werden?