SWR2 Wissen: Aula | ARD-Themenwoche: Gerechtigkeit

Warum Eliten für Ungerechtigkeit sorgen

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Gespräch mit dem Eliteforscher Michael Hartmann

Die Eliten werden immer mehr zur geschlossenen Gesellschaft. Das gilt nicht nur für die Wirtschafts-, sondern zunehmend auch für die politische Elite.

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Die Thesen von Hartmann auf einen Blick:

  • Die Eliten in Deutschland- seien es die politische oder wirtschaftliche Elite- schotten sich immer mehr gegenüber den realen sozialen Missständen ab. Sie treffen Entscheidungen, die nur für sie von Vorteil sind und damit befördern sie die soziale Ungerechtigkeit in Deutschland.
  • Ursache für diese Entwicklung: Die Eliten werden immer homogener, das heißt, unter ihnen finden sich immer weniger Menschen aus den unteren sozialen Schichten, sondern fast nur die besserverdienende obere Schicht, die natürlich eine völlig andere Sicht auf soziale Probleme hat, wie die Kluft zwischen Arm und Reich.
  • Man muss die Homogenität und Abgehobenheit der politischen Eliten, die besonders die Volksparteien betreffen, aufheben. Es wäre schon viel gewonnen, wenn man diejenigen, die in „normalen“ Positionen arbeiten, wieder für Politik begeistern könnte. Das sind Krankenschwestern, Polizisten bis hin zu Grundschullehrern – also Berufe, die nicht zum Prekariat gehören, aber eben auch keine akademischen Berufe, sondern sie gehören zum mittleren Bereich. Und gerade Menschen aus diesem Bereich würden sich aufgrund eigener Erfahrungen ganz neu für die Überwindung sozialer Ungerechtigkeiten einsetzen und damit die Parteipogramme auch ändern.

Das vollständige Manuskript finden Sie hier

Michael Hartmann ist Soziologe und renommierter Eliteforscher.

Bücher (Auswahl):
- Die Abgehobenen - Wie die Eliten die Demokratie gefährden. Campus-Verlag, 2018;
- Die globale Wirtschaftselite - Eine Legende. Campus-Verlag, 2016.

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