Deutsche Jahre - Radiodokumente aus den 1950er Jahren

1953: Arbeiteraufstand in der DDR

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Eine Reportage zur Beisetzung Stalins auf dem Roten Platz in Moskau, Interviews und Reportagen vom Volksaufstand in der DDR und was die SED-Führung von den Massendemonstrationen hält.

9. März 1953: Hörfunkreportage von der Beisetzung Stalins

Der Ausschnitt aus der Reportage zeigt, wie groß die kultische Verehrung des Diktators auch nach seinem Tod ist.

16./17. Juni 1953: Arbeiteraufstand in der DDR - Westdeutsche Journalisten berichten

Demonstranten vor dem Brandenburger Tor in Berlin am 17. Juni 1953. (Foto: picture-alliance / dpa, picture-alliance / dpa -)
Demonstranten vor dem Brandenburger Tor in Berlin am 17. Juni 1953.

Die neue Moskauer Regierung unter Nikita Chruschtschow drängt die DDR-Führung im Zeichen des „Tauwetters“ dazu, das Sozialisierungstempo zu drosseln. Doch Walter Ulbricht bleibt bei seinem harten Kurs. Trotz der wirtschaftlich katastrophalen Lage werden die Preise erhöht und eine Steigerung der Arbeitsnormen um mindestens zehn Prozent beschlossen.
Nach ersten Protesten schwenkt das Politbüro der SED um und nimmt die Preiserhöhungen zurück. Da es aber nicht bereit ist, auch die Arbeitsnormen wieder zu senken, kommt es am 16. Juni zu Streiks in Ost-Berlin. Am folgenden Tag weiten sich die Proteste aus: Sowohl in Ost-Berlin als auch in Magdeburg, Halle, Leipzig, Dresden, Chemnitz, Erfurt, Jena und vielen kleineren Städten gehen die Menschen auf die Straße. Jetzt geht es nicht nur um die Rücknahme der Normen – die Rufe nach freien Wahlen und einem Rücktritt der Regierung werden immer lauter.

17. Juni 1953: Sicht der DDR-Führung auf den Volksaufstand

Am 17. Juni trifft ein West-Reporter zufällig Otto Nuschke, den stellvertretenden Ministerpräsidenten der DDR, auf der Straße. Das Interview dokumentiert eindringlich die Sicht der DDR-Führung auf die Demonstrationen.

Sowjetische Militärkommandanten verhängen den Ausnahmezustand und schlagen den Aufstand blutig nieder. Die Erhöhung der Arbeitsnormen wird zurückgenommen. Aber der 17. Juni geht in die Geschichte ein als Tag des Volksaufstandes in der DDR. In Westdeutschland wird der 17. Juni bereits wenige Wochen später zum gesetzlichen Feiertag.

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AUTOR/IN
SWR