Im 17. Jahrhundert hatte eine hochbegabte Frau im Vizekönigreich Neu-Spanien – dem heutigen Mexiko – keine Chance auf Bildung.
Juana Inés, schon als Kind von Wissen und Büchern begeistert, fand einen Schlupfwinkel im Kloster. Sie verfasste dort Gedichte, Theaterstücke und Streitschriften, die das Recht der Frauen auf Bildung einklagten. Sie wurde gefeiert und pflegte Umgang mit dem vizeköniglichen Hof. Doch mit der Abberufung des Vizekönigs, der sich für ihre Kunst begeisterte, verlor sie einen mächtigen Beschützer: Nun schritt die Kirche ein, der die streitbare Gelehrte seit langem ein Dorn im Auge war.
Sor Juana musste dem Schreiben abschwören; ihre prachtvolle Privatbibliothek mit 4.000 Bänden wurde beschlagnahmt. Sie starb bald darauf, im Jahr 1695, mit nur 44 Jahren, aber ihre Werke sind bis heute unvergessen. (Produktion 2014)