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Brandrodung im Cerrado – Brasiliens artenreiche Savanne in Gefahr

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Gudrun Fischer

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Nicht nur im Amazonasgebiet wüteten in den vergangenen Jahren verheerende Brände. Auch ein Großteil des brasilianischen Cerrado war von Brandrodungen betroffen.

Cerrado – artenreichste Savanne der Erde

Der Cerrado ist die artenreichste Savanne der Erde. Sechs Monate Trockenzeit wechseln sich mit sechs Monaten Regenzeit ab. Mehr als 6.000 Baumarten, 800 Vogelarten und über 200 Säugetierarten sind heimisch. Doch inzwischen liegt auch mehr als die Hälfte der Sojaanbaufläche Brasiliens im Cerrado.

Brasilien hat mehrere Großökosysteme, wissenschaftlich "Biome" genannt. Das größte ist der Amazonas-Regenwald. Weniger bekannt, aber ebenfalls bedeutend, ist der südlich angrenzende Cerrado, eine riesige Savanne – fast 6-mal so groß wie Deutschland. Schon 60 Prozent des Cerrado sind für die landwirtschaftliche Nutzung umgepflügt worden. Von dort kommt die größte Menge  (Foto: SWR, Gudrun Fischer)
Brasilien hat mehrere Großökosysteme, wissenschaftlich "Biome" genannt. Das größte ist der Amazonas-Regenwald. Weniger bekannt, aber ebenfalls bedeutend, ist der südlich angrenzende Cerrado, eine riesige Savanne – fast 6-mal so groß wie Deutschland. Schon 60 Prozent des Cerrado sind für die landwirtschaftliche Nutzung umgepflügt worden. Von dort kommt die größte Menge an Soja und Rindfleisch für den europäischen Markt. Bild in Detailansicht öffnen
Ein Teil des Cerrado ist der Nationalpark "Chapada dos Veadeiros". Bei einem Brand 2017 wurde ein Großtel vernichtet. Nationalparkchef Luiz Henrique Neves erklärt: "Ein Baum hier ist die "Canela de Ema", das "Schienbein des Laufvogels". Er wird von traditionellen  (Foto: SWR, Gudrun Fischer)
Ein Teil des Cerrado ist der Nationalpark "Chapada dos Veadeiros". Bei einem Brand 2017 wurde ein Großtel vernichtet. Nationalparkchef Luiz Henrique Neves erklärt: "Ein Baum hier ist die "Canela de Ema", das "Schienbein des Laufvogels". Er wird von traditionellen Gemeinschaften im Cerrado als Feuerholz verwendet, ist ergiebig und brennt auf den Feuerstellen sehr langsam. Dieser Baum stirbt bei einem Brand nicht so schnell." Bild in Detailansicht öffnen
Blick auf niedergebrannte Stellen am 28. Oktober 2017 im Nationalpark Chapada dos Veadeiros. Die Brände haben in Brasilien viele Quadratkilometer geschützte Naturschutzflächen zerstört. (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance / Eraldo Peres/AP/dpa | Eraldo Peres)
Blick auf niedergebrannte Stellen im Oktober 2017 im Nationalpark Chapada dos Veadeiros. Die Brände haben in Brasilien viele Quadratkilometer geschützte Naturschutzflächen zerstört. Bild in Detailansicht öffnen
Blick vom Fernsehturm der Stadt: Brasilia ist vom Cerrado umgeben. Nach Salvador da Bahia und ab 1763 Rio de Janeiro wurde 1960 Brasilia Hauptstadt des 215-Millionen-Einwohner-Landes Brasilien (Foto: picture-alliance / Reportdienste, picture alliance / imageBROKER | Michael Runkel)
Blick vom Fernsehturm der Stadt: Brasilia ist vom Cerrado umgeben. Nach Salvador da Bahia und ab 1763 Rio de Janeiro wurde 1960 Brasilia Hauptstadt des 215-Millionen-Einwohner-Landes Brasilien Bild in Detailansicht öffnen
Obwohl das Großökosystem mit seinen Steppen, Palmenhainen und trockenen Wäldern unspektakulär wirkt, beherbergt es eine Vielzahl von Pflanzen und Tieren. Der Cerrado hat, wie alle Savannen, eine trockene und eine feuchte Jahreszeit. In der feuchten Zeit regnet es sechs Monate lang in Strömen. Es ist die feuchteste Savanne der Welt. (Foto: SWR, Gudrun Fischer)
Obwohl das Großökosystem mit seinen Steppen, Palmenhainen und trockenen Wäldern unspektakulär wirkt, beherbergt es eine Vielzahl von Pflanzen und Tieren. Der Cerrado hat, wie alle Savannen, eine trockene und eine feuchte Jahreszeit. In der feuchten Zeit regnet es sechs Monate lang in Strömen. Es ist die feuchteste Savanne der Welt. Bild in Detailansicht öffnen
Das zentrale Hochplateau ist durchschnittlich 800 Meter hoch. Im Nationalpark Chapada dos Veadeiros ragen Gebirgskämme sogar bis auf 1.700 Meter in die Höhe. Überall in diesen Bergen fallen Wasserfälle in tiefe Schluchten. Tafelberge, Hügel und Täler, weite Wiesen, Palmenhaine, frische Quellen, Bäche und natürliche Schwimmbecken ziehen viel Besuch in den Park. (Foto: SWR, Gudrun Fischer)
Das zentrale Hochplateau ist durchschnittlich 800 Meter hoch. Im Nationalpark Chapada dos Veadeiros ragen Gebirgskämme sogar bis auf 1.700 Meter in die Höhe. Überall in diesen Bergen fallen Wasserfälle in tiefe Schluchten. Tafelberge, Hügel und Täler, weite Wiesen, Palmenhaine, frische Quellen, Bäche und natürliche Schwimmbecken ziehen viel Besuch in den Park. Bild in Detailansicht öffnen
In den Dörfern und Kleinstädten des Cerrado leben mittlerweile viele Menschen von der Natur, z.B. als Samensammler. Fast die Hälfte der Pflanzen im Cerrado ist endemisch. Claudomiro Cortes züchtet in seiner Baumschule die Pflanzen nach. So können zerstörte Gebiete renaturiert werden: Baumarten wie Jatobá, Ipê (im Bild zu sehen), Carvoeiro, Baú und Pequi ... (Foto: SWR, Gudrun Fischer)
In den Dörfern und Kleinstädten des Cerrado leben mittlerweile viele Menschen von der Natur, z.B. als Samensammler. Fast die Hälfte der Pflanzen im Cerrado ist endemisch. Claudomiro Cortes züchtet in seiner Baumschule die Pflanzen nach. So können zerstörte Gebiete renaturiert werden: Baumarten wie Jatobá, Ipê (im Bild zu sehen), Carvoeiro, Baú und Pequi ... Bild in Detailansicht öffnen
... aber auch Büsche und Gräser wie das hübsche Sterngras. Claudomiro Cortes hat bereits 300 verschiedene Gräser entdeckt.  (Foto: picture-alliance / Reportdienste, SWR, picture alliance/AP Images | Eraldo Peres)
... aber auch Büsche und Gräser wie das hübsche Sterngras. Claudomiro Cortes hat bereits 300 verschiedene Gräser entdeckt. Bild in Detailansicht öffnen
Tourist fotografiert Pflanzen: Eine Strategie zur Erhaltung des Cerrado und seiner Bevölkerung ist ein nachhaltiger Tourismus. Er schafft Einkommensmöglichkeiten und die Bevölkerung in der Parkumgebung hat wirtschaftliches Interesse an der Erhaltung der Natur. (Foto: IMAGO, IMAGO / Aurora Photos)
Eine Strategie zur Erhaltung des Cerrado und seiner Bevölkerung ist ein nachhaltiger Tourismus. Er schafft Einkommensmöglichkeiten und die Bevölkerung in der Parkumgebung hat wirtschaftliches Interesse an der Erhaltung der Natur. Bild in Detailansicht öffnen
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