Bedrohte Wörter sind daran zuerkennen, dass sie heute merkwürdig und irgendwie lustig klingen wie zum Beispiel der "Blümchenkaffee". Bodo Mrozek, der Autor des Lexikons der bedrohten Wörter, interessiert sich vor allem dafür, wie ein Wort verschwindet.
- Manche Wörter geraten in Vergessenheit, weil sie veraltete Dinge bezeichnen wie zum Beispiel "Bandsalat" oder "Wählscheibe".
- Oft verdrängen auch neuere Begriffe die alten Bezeichnungen. So wurde der "Hagestolz" zum "Single" und das elegante "Gabelfrühstück" heißt heute ganz schlicht "Brunch".
- Manchmal werden auch altmodische Wörter einfach durch die Umgangssprache verändert: zum Beispiel "Funzen" für "Funktionieren".
- Außerdem werden Wörter verdrängt, weil sie einfach niemand mehr sagt- sie gelten als altbacken: zum Beispiel das Adjektiv „honett“. Dieser Begriff umschreibt die Eigenschaften rechtschaffen, ehrenhaft und anständig. Und wer sagt noch „kommod?“
Das schönste vergessene Wort
Dabei ist gerade "Kleinod" vor einigen Jahren von einer Jury unter Vorsitz von Mrozek als das schönste vergessene Wort gekürt worden. Auf Platz zwei kam das Adjektiv "blümerant". Es kommt von dem französischen "bleu-mourant" und bedeutet wörtlich übersetzt "sterbendes Blau". Wenn früher eine Dame im zu enggeschnürten Korsett in Ohnmacht fiel, so wurde ihr nicht schwarz, sondern "bleu-mourant" vor Augen. Ihr wurde "blümerant".
Begriffe können wieder auferstehen
Manchmal beobachten Sprachwissenschaftler aber auch, dass verloren gegangene Begriffe wieder populär werden. So hat der frühere Bundeskanzler Willy Brandt den Begriff „Petitesse“, der eine Kleinigkeit bezeichnet, wieder erweckt. "Petitesse" war aus dem Sprachgebrauch verschwunden, auch der Duden hatte das Wort aussortiert. Nach einer populären Rede Willy Brandts aber tauchte das Wort in allen Medien wieder auf.