30 Jahre Deutscher Herbst

Tondokumente von den RAF-Prozessen

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Bisher unveröffentlichte Originaltöne von Andreas Baader, Gudrun Ensslin, Ulrike Meinhof und Jan-Carl Raspe aus den Stammheim-Prozessen, die im Staatsarchiv Ludwigsburg aufbewahrt wurden, machte SWR2 im Juli 2007 der Öffentlichkeit zugänglich.

RAF-Prozess in Stammheim: Die Bleistiftzeichnung eines Gerichtszeichners zeigt die Angeklagten (l-r) Jan-Carl Raspe, Andreas Baader, Gudrun Ensslin und Ulrike Meinhof im Gerichtssaal (Foto: picture-alliance / dpa, picture-alliance / dpa -)
Jan-Carl Raspe, Andreas Baader, Gudrun Ensslin und Ulrike Meinhof beim RAF-Prozess in Stammheim

Bei den veröffentlichten O-Tönen handelt es sich um einmalige historische Dokumente, die zwischen Oktober 1975 und Mai 1976 während der RAF-Prozesse in Stuttgart-Stammheim aufgenommen wurden.

Zu hören ist unter anderem die letzte Aussage von Ulrike Meinhof vor ihrem Selbstmord, ein Statement von Andreas Baader, von dem bisher keine Originaltöne bekannt waren, zum Thema Isolationshaft, Jan-Carl Raspe zu den Haftbedingungen und Gudrun Ensslin zur Verantwortung der RAF.

Andreas Baader, Ulrike Meinhof, Gudrun Ensslin und Jan-Carl Raspe waren Anführer der Rote Armee Fraktion (RAF) in der ersten Generation. Im Staatsarchiv Ludwigsburg wurden jetzt bisher unveröffentlichte Originaltöne der vier Top-Terroristen entdeckt.

Die Tondokumente von den RAF-Prozessen:

SWR-Hörfunkdirektor Bernhard Hermann:

"Diese Tondokumente, die eigentlich lediglich als Gedächtnisstütze für die Gerichtsschreiber gedacht waren, sind eine echte Sensation! Sie geben erstmals einen akustischen Einblick in die Verhandlungen und damit in das Innerste des damaligen Konflikts. Das Thema 'Deutscher Herbst' und die damaligen Protagonisten sind uns Älteren wohl vertraut, aber viele junge Menschen können mit den Namen kaum etwas anfangen. Darum finde ich es sehr wichtig, gerade jungen Menschen, die das Internet überdurchschnittlich häufig nutzen, ein solches Angebot zusätzlich zum Radio auch dort zur Verfügung zu stellen: das ist 'public value' im besten Sinne, denn damit kommt der SWR seinem Bildungs- und Informationsauftrag in besonderer Weise nach." 

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SWR