Streit um Obduktion von Ulrike Meinhof
Der Beitrag fängt die ersten Stimmen ein, einen Tag nach dem Selbstmord von Ulrike Meinhof im Gefängnis Stuttgart-Stammheim.
Die Staatsanwaltschaft habe, so der Reporter von der Pressekonferenz, inzwischen alle Zettel in der Zelle der Toten untersucht, der Presse aber nicht mitgeteilt, was darin steht. Die Schwester und der Anwalt der Toten seien sehr spät informiert worden, die Leiche ohne deren Einverständnis obduziert.
"Die Durchführung der Leichenöffnung", so Justizminister Bender im O-Ton, sei so schnell wie möglich durchzuführen gewesen. Die Leiche stehe jetzt "den Angehörigen zur Verfügung."
Die Leiche, so der Reporter, sei jetzt auf einem Stuttgarter Friedhof aufgebahrt.
Demonstrationen und Straßenkämpfe in Frankfurt
Der Reporter-Kollege aus Frankfurt berichtet telefonisch, seit 16.30 Uhr fänden eine ganze Reihe von gewalttätigen Demonstrationen statt, die gewalttätigsten seit vielen Jahren. Die Demonstranten skandierten, Ulrike Meinhof sei ermordet worden. Ein Streifenwagen sei ausgebrannt, viele Beamte hätten schwere Verbrennungen. Bei den Straßenkämpfen seien Hilferufe von eingekesselten Polizeibeamten zu hören.
Sendung: Südfunk aktuell
Moderator: Andrea Kunsemüller
Reporter: Reinhard Krol (Stuttgart); Ulrich Manz (Frankfurt)
Ulrike Meinhof
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21.5.1975 Erster Tag des Baader-Meinhof-Prozesses in Stammheim
21.5.1975 | Stuttgart-Stammheim, 21. Mai 1975. Prozessbeginn gegen Andreas Baader, Ulrike Meinhof, Gudrun Ensslin und Jan-Carl Raspe. Sicherheitskontrollen wie noch nie bei einem bundesdeutschen Gerichtsverfahren. Ansonsten: Eine Angeklagte, die im Gerichtssaal raucht. Drei Rechtsanwälte, darunter Hans-Christian Ströbele, die durch einen Trick ihrem Gerichtsausschluss entgehen wollten. Und im Luftraum über Stammheim taucht auch noch ein verdächtiges Sportflugzeug auf.