3.12.1971

SPD-FDP-Koalition plant erstes Umweltschutzprogramm

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SWR2 Archivradio

"Jeder, der die Umwelt belastet oder sie schädigt, soll für die Kosten aufkommen", erklärt Bundesinnenminister Hans-Dietrich Genscher, FDP.

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Die Grünen gab es 1971 noch nicht. In jenem Jahr ist es die sozialliberale Koalition, also SPD und FDP, die das erste Umweltschutzprogramm in der Bundesrepublik beschließt.

Die "Freiburger Thesen" der FDP

Der Vorstoß kommt von der FDP. Einige Wochen zuvor hat sie auf ihrem Freiburger Parteitag für damalige Verhältnisse progressive Thesen, auch zum Umweltschutz, verabschiedet und sich zum Beispiel für die Internalisierung externer Umweltkosten ausgesprochen. Sprich: Die Umweltschäden sollen bei Verbraucherpreisen berücksichtigt werden. Aus der Forderung wird schnell ein politisches Programm, das am 3. Dezember 1971 bereits im Bundestag diskutiert wird.

Genscher für Verursacherprinzip

Zuständig ist der FDP-Politiker Hans-Dietrich Genscher, damals Bundesinnenminister. Neben Genscher hören wir im folgenden Beitrag auch den damaligen CDU-Politiker Herbert Gruhl, der später Mitgründer der Partei „Die Grünen“ wurde. Beim Thema Umweltschutz dachte in der Politik damals übrigens niemand ans Klima, damals geht es vor allem um Müllvermeidung.

Klima, Erde, Umwelt Geschichte der Ökologiebewegung

Von Rachel Carson's Buch "Der Stumme Frühling" über die frühen "Grünen" bis zur Entdeckung des menschengemachten Klimawandels.

FDP

10.8.1949 Wahlaufruf des FDP-Vorsitzenden Theodor Heuss

10.8.1949 | Die FDP als liberale Partei der Westzonen hatte sich erst 1948 gegründet. Theodor Heuss wurde ihr Vorsitzender und damit auch Spitzenkandidat bei der Bundestagswahl 1949. Theodor Heuss hatte sich auch im Parlamentarischen Rat für das Grundgesetz engagiert – ein Punkt, den er nutzt, um sich in seinem Wahlaufruf am 10. August 1949 von anderen Parteien wie der CSU abzugrenzen.

12.9.1949 Theodor Heuss wird erster Bundespräsident

12.9.1949 | Der FDP-Vorsitzende Theodor Heuss (1884 - 1963) wird erster Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland. Nach seiner Wahl hält er eine sehr persönliche Rede vor dem Bundestag. Darin spricht er sich gegen das Vergessen der Naziverbrechen aus. Die Aufgabe bestehe darin, ein neues Nationalgefühl zu bilden und er erklärt, was er damit meint. Vor seiner Ansprache wird er von Bundestagspräsident Erich Köhler auf das noch ganz junge deutsche Grundgesetz vereidigt.

19.11.1962 Erich Mende verkündet Rücktritt der FDP-Minister

19.11.1962 | Die Polizeiaktion am 26. Oktober 1962 im Rahmen der SPIEGEL-Affäre sorgt für Ärger in der Regierungskoalition von CDU/CSU und FDP. Franz Josef Strauß soll als Verteidigungsminister in die Verhaftung mehrerer SPIEGEL-Redakteure verwickelt gewesen sein. Aber weil Strauß und auch Bundeskanzler Konrad Adenauer ihr Vorgehen und das der Behörden verteidigen, verkünden die FDP-Minister der Regierung geschlossen ihren Rücktritt. Am 19. November 1962 geht Fraktionsvorsitzender Erich Mende in Nürnberg vor die Mikrofone.

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