18.1.2000

„Jüdische Vermächtnisse“ und Kohls Ehre

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SWR2 Archivradio

CDU-Spendenaffäre (5)

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Mitte Januar kommt ein weiterer Skandal ans Licht: Die CDU Hessen hatte in den 1980er-Jahren illegale Parteispenden ins Ausland transferiert. Wenn die Partei die Spenden wieder zurückholte, waren diese als angebliche jüdische Vermächtnisse deklariert worden. Das wurde nicht nur von den in Deutschland lebenden Juden als höchst geschmacklos empfunden.

Durch diese immer neuen Skandale kommt die CDU nicht zur Ruhe. Am 18. Januar 2000 trifft sich der Vorstand der Bundes-CDU. Es geht dabei um die Zukunft des Noch-Ehrenvorsitzenden Helmut Kohl und des amtierenden CDU-Chefs Wolfgang Schäuble, nachdem inzwischen bekannt ist, dass auch er in die Spendenaffäre verstrickt ist.

Knapp einen Monat später tritt auch Wolfgang Schäuble als Partei- und Fraktionschef zurück. Seine Nachfolgerin als Parteichefin wird Angela Merkel. Als Fraktionschef folgt ihm Friedrich Merz.

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Helmut Kohl wiederum fühlt sich von seiner Partei im Stich gelassen. Er lässt den Ehrenvorsitz nicht ruhen, sondern legt ihn noch am selben Tag nieder. Um seine Ehre aber kämpft er weiter. Das betont er gleich am folgenden Tag bei einem Auftritt vor der Handelskammer in Hamburg.

CDU-Spendenaffäre

30.11.1999 Die Enthüllung der schwarzen Konten

30.11.1999 | CDU-Spendenaffäre (2) | Wo landete nun die Million des Waffenhändlers Karlheinz Schreiber? Am 26. November 1999 räumt Heiner Geißler, der ehemalige Generalsekretär der CDU, ein, dass es in der CDU schwarze Konten gab. Ex-Bundeskanzler Kohl schweigt zunächst und gibt die schwarzen Konten erst vier Tage später zu.

10.1.2000 Auch Schäuble hängt mit drin

10.1.2000 | CDU-Spendenaffäre (4) | Kaum sind die Weihnachtsferien vorbei, kommt der nächste Knall. Am 10. Januar 2000 gibt CDU-Chef Wolfgang Schäuble zu, als früherer Generalsekretär auch eine Spende des Waffenhändlers Karlheinz Schreiber entgegengenommen zu haben.

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