Herbst 2000

Gerichtsdrama um US-Präsidentenwahl Bush vs. Gore

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SWR2 Archivradio

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Neuer US-Präsident steht 2000 erst 5 Wochen nach der Wahl fest

Am 7. November des Jahres 2000 wählen die US-Bürger einen Präsidenten. Doch fünf Wochen, bis zum 12. Dezember, dauert es, bis der Oberste Gerichtshof der Vereinigten Staaten durch ein Urteil schließlich George W. Bush zum Gewinner und Al Gore zum Verlierer machte – obwohl die Verteilung der Wählerstimmen andersherum war. Bei diesen Wahlen zeigte sich, welchen Einfluss die politische Besetzung des Oberstes Gerichtshofs in Washington auf den Ausgang einer Wahl haben kann.

Bizarre Situation bei der Stimmauszählung

Doch der Reihe nach. Nach der Wahl ruft Al Gore den zunächst ausgerufenen Sieger George Bush an und gratuliert ihm. Eine Stunde später nimmt er seine Glückwünsche wieder zurück, da die Situation im entscheidenden Bundesstaat Florida doch nicht so eindeutig ist, wie es zunächst schien. Der Abstand wird so dünn, dass bald Forderungen nach einer Nachauszählung hochkommen. Und dann stimmt auch noch was mit den Zetteln nicht.

Am 18. November, also schon 11 Tage nach der Wahl, berichteten wir im SWR über die für ein Hochtechnologieland bizarre Situation bei der Stimmauszählung.

Zwei Tage später, am 20. November, befasst sich schließlich der Oberste Gerichtshof in Florida mit der Angelegenheit. Der Oberste Gerichtshof in Florida entscheidet zugunsten von Al Gore. Aber damit ist die Sache noch nicht erledigt. Wieder berichtet Arthur Landwehr.

Al Gore akzeptiert das Gerichtsurteil – George W. Bush ist Präsident

Es geht dann noch zwei Mal zwischen dem Obersten Gerichtshof in Florida und dem Obersten Gerichtshof der USA in Washington hin und her. Bis dieser schließlich am 12. Dezember die Wahl für beendet erklärt. Die Auswertung der handgezählten Stimmen in Florida habe keinem einheitlichen Standard gefolgt, für eine weitere Neuauszählung sei die Zeit abgelaufen. Al Gore akzeptiert das Urteil. Damit ist George W. Bush Präsident.

Die USA haben nun einen Präsidenten, aber die fünfwöchige juristische Auseinandersetzung hat Wunden hinterlassen.

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