8.9.1974

Gerald Ford begnadigt Richard Nixon

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Gábor Paál
Gábor Paál (Foto: SWR, Oliver Reuther)

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Richard Nixon tritt wegen Watergate-Affäre zurück

Die Watergate-Affäre zwingt US-Präsident Richard Nixon zum Rücktritt. Es ging zunächst um Einbrüche in der Parteizentrale der Demokratischen Partei, die von Nixons Mitarbeitern in Auftrag gegeben wurden. Sie hatten Dokumente fotografiert und versucht, Abhörwanzen zu installieren. Das war 1972.

US-Präsident Gerald Ford begnadigt seinen Vorgänger Richard Nixon

Im Zusammenhang mit der Aufklärung – die Nixon zu verhindern versuchte – kamen zahlreiche weitere Vergehen ans Tageslicht, in die das Weiße Haus verwickelt wurde. Ein Amtsenthebungsverfahren wurde eingeleitet, am 9. August 1974 trat Nixon zurück. Strafrechtlich wird er aber nicht belangt, denn sein Nachfolger Gerald Ford begnadigt ihn einen Monat später.

Zu hören ist zunächst die Erklärung Fords, anschließend schildert USA-Korrespondent Hans Kirchmann die Reaktionen auf diese Entscheidung.

Im Bild: Präsident Gerald Ford unterzeichnet ein Dokument, in dem er dem früheren Präsidenten Richard Nixon "eine vollständige, freie und absolute Begnadigung" für alle "Straftaten gegen die Vereinigten Staaten" während seiner Präsidentschaft gewährt. Ford unterzeichnete das Papier am 8. September 1974 in seinem Büro im Weißen Haus.

USA Kann ein US-Präsident sich selbst begnadigen?

Jeder US-Präsident hat laut Verfassung das Recht, Begnadigungen auszusprechen.Ob ein US-Präsident sich allerdings selbst begnadigen kann, ist unklar. Interessant ist das Beispiel von Ford und Nixon. Von Claudia Sarre | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.

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21.9.1998 Video mit Bill Clintons Affären-Geständnis läuft im Fernsehen

21.9.1998 | Wegen seiner Sex-Affäre und einer mutmaßlichen Falschaussage muss US-Präsident Bill Clinton im August 1998 vor dem Team des Sonderermittlers Kenneth Starr aussagen. Hier räumt er ein, so wörtlich, unangemessenes Verhältnis zur ehemaligen Praktikantin Monica Lewinsky ein und schilderte Details. Er beharrt aber darauf, keine "sexuelle Beziehung" zu Lewinsky gehabt zu haben, weil sich dieser Begriff nach seinem Verständnis ausschließlich auf Geschlechtsverkehr beziehe, der aber nicht stattgefunden habe.
Diese Anhörung fand hinter verschlossenen Türen statt, doch am 21. September 1998 wird ein Video der Anhörung in die Öffentlichkeit lanciert und im Fernsehen ausgestrahlt. Deutsche Spitzen-Politiker äußern sich empört über diese Indiskretionen. Bundeskanzler Helmut Kohl erklärt, er finde die Vorgänge "zum Kotzen". Sonderermittler Kenneth Starr wird bald darauf in seinem Abschlussbericht die Einleitung eines Amtsenthebungsverfahrens gegen Bill Clinton empfehlen.
Clintons Popularität leidet allerdings kaum unter der Affäre. Sie sorgt sogar im Vorverkauf von Halloween für ganz neue Kostümmoden. Lewinsky-Outfit und Clinton-Zigarren sind der Renner – erzählt USA-Korrespondent Hans-Jürgen Maurus in seinem Bericht vom 7. Oktober 1998.

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