20.12.1961

"Feind der Werktätigen" | DDR-Strafprozess gegen Walter Praedel 1961 (3/4)

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SWR2 Archivradio

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Am 16. August 1961 hörte Praedel, wie viele DDR-Bürger, die Rede des Berliner Bürgermeisters und späteren Bundeskanzlers Willy Brandt zum Mauerbau: „Wir wissen, welcher Hass, welche Bitterkeit, welche Verzweiflung heute und in diesen Tagen in ihren Herzen wohnt. Wir wissen, dass nur die Panzer sie zurückhalten, ihrer Empörung freien Lauf zu lassen!“

Ab da wollte Walter Praedel die DDR schädigen, und er suchte sich dafür einen Tag mit günstigem Wind und ohne Zeugen aus, den 12. Jahrestag der DDR am 7. Oktober 1961.

Zwei Scheunen mit Heu brannten nieder, bevor die Feuerwehr anrückte und die beiden Viehställe vor dem Überschlagen der Flammen schützte. Praedels Alibi, er sei auf der Toilette gewesen, war schnell widerlegt. Er kam noch am selben Tag in U-Haft.

Prozess gegen Walter Praedel: Originalaufnahmen

20.12.1961 DDR-Strafprozess gegen Walter Praedel 1961 (1/4)

20.12.1961 | 1/4 | Walter Praedel war 50 Jahre alt, als er im Oktober 1961 eine Scheune im Dorf seiner Schwägerin anzündete. Niemand kam ums Leben. Am 20. Dezember 1961 wurde ihm der Prozess gemacht. Im Januar 1962 starb er in Leipzig unter dem Fallbeil.

Archivradio-Gespräch Todesurteil wegen Brandstiftung – DDR-Strafprozess gegen Walter Praedel 1961

Er hörte Willy Brandt im Radio und zündete eine Scheune an. Niemand wurde verletzt. Warum wurde Walter Praedel dann zum Tod verurteilt? Beklemmende Aufnahmen eines DDR-Strafprozesses.

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