7.1.1999

Amtsenthebungsverfahren gegen Bill Clinton beginnt

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SWR2 Archivradio
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Gábor Paál
Gábor Paál (Foto: SWR, Oliver Reuther)

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Im Januar 1999 beginnt das Amtsenthebungsverfahren gegen Bill Clinton. Hauptvorwurf: Clinton habe im Zusammenhang mit seinen Affären und mutmaßlichen sexuellen Übergriffen mehrere Meineide geleistet. Doch nicht einmal Clintons politische Gegner, die Republikaner, sind wirklich in der Sache geschlossen und geeint.

US-Präsident Clinton bleibt im Amt

Schon einen Monat später, am 12. Februar 1999, geht das Impeachmentverfahren zu Ende. Clinton bleibt im Amt, wird noch nicht einmal für sein Verhalten gerügt. Anschließend kann er umso entspannter weiterregieren.

21.9.1998 Video mit Bill Clintons Affären-Geständnis läuft im Fernsehen

21.9.1998 | Wegen seiner Sex-Affäre und einer mutmaßlichen Falschaussage muss US-Präsident Bill Clinton im August 1998 vor dem Team des Sonderermittlers Kenneth Starr aussagen. Hier räumt er ein, so wörtlich, unangemessenes Verhältnis zur ehemaligen Praktikantin Monica Lewinsky ein und schilderte Details. Er beharrt aber darauf, keine "sexuelle Beziehung" zu Lewinsky gehabt zu haben, weil sich dieser Begriff nach seinem Verständnis ausschließlich auf Geschlechtsverkehr beziehe, der aber nicht stattgefunden habe.
Diese Anhörung fand hinter verschlossenen Türen statt, doch am 21. September 1998 wird ein Video der Anhörung in die Öffentlichkeit lanciert und im Fernsehen ausgestrahlt. Deutsche Spitzen-Politiker äußern sich empört über diese Indiskretionen. Bundeskanzler Helmut Kohl erklärt, er finde die Vorgänge "zum Kotzen". Sonderermittler Kenneth Starr wird bald darauf in seinem Abschlussbericht die Einleitung eines Amtsenthebungsverfahrens gegen Bill Clinton empfehlen.
Clintons Popularität leidet allerdings kaum unter der Affäre. Sie sorgt sogar im Vorverkauf von Halloween für ganz neue Kostümmoden. Lewinsky-Outfit und Clinton-Zigarren sind der Renner – erzählt USA-Korrespondent Hans-Jürgen Maurus in seinem Bericht vom 7. Oktober 1998.

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