16.9.1951

Albert Schweitzer erhält den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels

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Albert Schweitzer: Missionsarzt in Lambaréné

Nach seinem Theologiestudium geht Albert Schweitzer 1900 als junger Gemeindepfarrer nach Straßburg. Dort wird er bald Leiter des theologischen Seminars und studiert Medizin. Anschließend arbeitet er in Lambaréné im heutigen Gabun als Missionsarzt. Er gründet ein Krankenhaus mitten im Urwald, wo er vor allem Leprakranke behandelt.

Ethik des Friedens und Ehrfurcht vor dem Leben

In Europa wird er außerdem berühmt als Philosoph und Theologe, der in seinen Vorträgen für eine Ethik des Friedens und der Ehrfurcht vor dem Leben einsteht. Während der Hochphase des Kalten Kriegs wirbt Albert Schweitzer für eine einseitige atomare Abrüstung.

Friedensnobelpreisträger 1952

Sein Engagement bringt ihm etliche Ehrungen ein. 1952 erhält er den Friedensnobelpreis, bereits ein Jahr zuvor den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels.

Am 16. September 1951 bedankt sich Albert Schweitzer in der Frankfurter Paulskirche auf seine unaufgeregt nüchterne Art: Seine Rede trägt den programmatischen Titel "Der Geist muss Tat werden".

Quelle: SWR W0944080

11.12.1957 Heinrich Harrer über seine "Sieben Jahre in Tibet"

11.12.1957 | Interview mit dem Bergsteiger Heinrich Harrer. Harrer hatte damals schon sein Buch "Sieben Jahre in Tibet" geschrieben, das viele heute vor allem durch den gleichnamigen Film mit Brad Pitt kennen. In diesem Gespräch mit Interviewer Helmut Greulich erzählt er die Geschichte.

4.5.1978 Hans Filbinger äußert sich zu den Vorwürfen von Rolf Hochhuth

4.5.1978 | Im Februar 1978 erschienen in einem Vorabdruck Auszüge eines neuen Romans des Schriftstellers Rolf Hochhuth, Titel „Eine Liebe in Deutschland“. Darin bezeichnet Hochhuth den baden-württembergischen Ministerpräsidenten Hans Filbinger als „Hitlers Marinerichter, der sogar noch in britischer Gefangenschaft nach Hitlers Tod einen deutschen Matrosen mit Nazi-Gesetzen verfolgt hat“. Hochhuth nennt Filbinger einen furchtbaren Juristen, der auf freiem Fuß sei „nur dank des Schweigens derer, die ihn kannten“. Am 4. Mai 1978 legt Hochhuth zusammen mit der Wochenzeitschrift „Die Zeit“ nach und präsentiert den Fall Walter Gröger: Ein Matrose der Kriegsmarine, den Filbinger im März 1945 wegen Fahnenflucht hinrichten ließ. Daraufhin äußert sich Filbinger selbst zum Fall und erklärt, er habe Rolf Hochhuth verklagen lassen. Die Vorwürfe selbst weist er zurück: Er habe praktisch keinen Spielraum gehabt, Fahnenflucht sei damals weltweit mit der Todesstrafe geahndet worden. Er habe dem Nationalismus in Wahrheit Widerstand geleistet, wo er konnte. Quelle: Hans-Georg Joepgen.

27.10.1988 Marcel Reich-Ranicki: Es gibt keine jüdische Literatur

27.10.1988 | Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki spricht im Interview über die Bedeutung jüdischer Schriftsteller für die deutschsprachige Literatur. | http://swr.li/reich-ranicki-literatur

Frankfurter Paulskirche

18.5.1948 Wiedereröffnung der Paulskirche – 100 Jahre nach Nationalversammlung

18.5.1948 | 1848 und 49 wurde in der Frankfurter Paulskirche die Nationalversammlung abgehalten. Sie schuf eine Verfassung und bildete das vorläufige Parlament des kurzlebigen Deutschen Reichs, das nach der Deutschen Revolution 1848 entstanden war. Nachdem die Nationalversammlung am Widerstand Preußen jedoch scheiterte, wurde das Gebäude zunächst wieder als Kirche genutzt.
1944, bei einem britischen Luftangriff im Zweiten Weltkrieg brannte die Paulskirche völlig aus. Nach dem Krieg war sie eines der ersten historischen Gebäude, die wieder aufgebaut wurden. Allerdings anders als vorher. Ihrem Innern sieht man seitdem kaum noch an, dass es sich mal um eine Kirche gehandelt hat. Der rasche Wiederaufbau ermöglichte es, dass die Paulskirche zum 100. Jahrestag der Nationalversammlung am 18. Mai 1948 wiedereröffnet werden kann. Viele Rundfunksender übertragen die Feierstunde live. Nach der Begrüßungsrede von Frankfurts Oberbürgermeister Walter Kolb hält der Schriftsteller und Maler Fritz von Unruh eine Festansprache. In deren Verlauf erleidet er jedoch einen Schwächeanfall und muss seinen Vortrag unterbrechen. Das Orchester übernimmt (dieser Part ist in der Aufnahme gekürzt). Zur Überraschung der geladenen Gäste tritt Unruh anschließend nochmals ans Rednerpult und führt seinen Vortrag zu Ende.

Geschichte Die Frankfurter Paulskirche – Wiege der deutschen Demokratie

Am 18. Mai 1848 tagte das erste, frei gewählte deutsche Parlament in der Paulskirche – ein revolutionäres Ereignis. Heute erinnert in der Kirche wenig daran. Das soll sich ändern.

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