30.8.1983

Suizid des Asylbewerbers Kemal Altun

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SWR2 Archivradio

Der Asylbewerber Kemal Altun stürzt sich im Berliner Verwaltungsgericht aus dem Fenster – an dem Tag, an dem über seine Auslieferung an die Türkei entschieden werden soll. Aufgrund einer widersprüchlichen Gesetzgebung hätte Altun an die Türkei ausgeliefert werden können, obwohl er als in der Türkei politisch Verfolgter anerkannt war.

Nach Angaben seines Bruders Achmed Altun hätten Kemal Altun in der Türkei politische Verfolgung und Folter gedroht, da Achmed Altun Abgeordneter der Volkspartei gewesen sei.

Ein Reporter spricht nach dem Tod Altuns mit dem behandelnden Arzt: Er habe Altun bereits leblos, mit schweren Verletzungen im Bereich der unteren Extremitäten vorgefunden, berichtet der Arzt. Es habe erfolglose Wiederbelebungsversuche gegeben.

Der Reporter meint, im Zusammenhang mit Altuns Suizid werde nun vor allem auch das 1982 novellierte Asylverfahrensgesetz ein Thema sein.

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