10.2.1931

Reichsaußenminister Curtius beklagt erdrückende Reparationsleistungen

Stand
AUTOR/IN
SWR2 Archivradio
MODERATOR/IN
Maximilian Schönherr

Der Reichstag vor Hitler: Parlamentsdebatten 1931 bis 1933

Die 22. Sitzung fand am Dienstag, den 10. Februar 1931 statt. Nationalsozialist Franz Stöhr betont seine Ablehnung des Parlaments

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Julius Curtius berichtet von der Tagung des Völkerbunds in Genf. Deutschland sei dort "national", also selbstbewusst aufgetreten – auch wenn die Reparationsleistungen erdrückend seien.

Nicht im O-Ton vorhanden ist diese wichtige Passage: Der am Vortag zusammen mit seiner NSDAP-Fraktion unter Protest ausgetretene Abgeordnete Franz Stöhr wiederholt zu Beginn der Sitzung seine Ablehnung des Parlaments, weil die Regierung sich den Reparationsleistungen beuge:

Rede von Reichsaußenminister Julius Curtius (DVP) findet Zustimmung

Der eigentliche Ton-Mitschnitt beginnt später, vermutlich am Nachmittag. Reichsaußenminister Julius Curtius war gerade von der Tagung des Völkerbunds in Genf zurückgekehrt und spricht vom "nationalen", also selbstbewussten Auftreten Deutschlands in der Völkergemeinschaft, auch wenn die Reparationsleistungen erdrückend seien. Die Rede ist ausschließlich von Zustimmung begleitet. Die NSDAP-Fraktion hatte den Saal wieder aus Protest verlassen.

Akustisch nicht überliefert ist die folgende Passage, die auf die Beziehungen zwischen Deutschland und Polen ein schlechtes Licht wirft. Der Reichsminister des Äußeren nannte das die "Probleme an der Ostgrenze":

Der Redner:

Julius Curtius (Reichsaußenminister)

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