250 Bürger*innen haben für den Bau des Weges gestimmt und 339 waren dagegen – ein klares Ergebnis, wenn auch etwas unerwartet. Vor allem Bürgermeisterin Birigt Schmidt, auf die die Projektidee zurückgeht, ist enttäuscht: „Ich hätte mir nie vorstellen können, dass es damit so ein Problem gibt.“
Kein Evolutions-Wanderweg für Hellenhahn-Schellenberg
In Schmidts Vorstellung war der Evolutions-Wanderweg eine gute Sache, mit der die Region attraktiver für Bewohner*innen und Besucher*innen gestaltet werden und gleichzeitig Wissen vermittelt werden könnte. Die Schilder sollten von der Giordano-Bruno-Stiftung kommen, die nach eigenen Angaben die Position vetrtritt, dass sich die Welt aus der Evolution heraus entwickelt hat.
„Wir leben im Jahr 2020, das müssen auch die Gegner akzeptieren. Wir können uns nicht zurück ins Mittelalter beamen.“
Gegner*innen halten der Evolution die Schöpfungsgeschichte entgegen
Für die Gegner*innen des Evolutions-Wanderwegs jedoch keine Selbstverständlichkeit: Die gläubigen Kritiker*innen halten Gott für den Schöpfer des Universums. Außerdem sind sie mit der Finanzierung des Projekts nicht einverstanden.
„Ich habe nichts dagegen, wenn sie ihre evolutionäre und atheistische Denkweise hier auslebt. Aber bitte nicht auf unsere Steuerkosten.“
Mobilmachung auf der Straße
Kritik, die während des demokratischen Entscheidungsprozesses niemals im Gemeinderat vorgetragen worden sei, merkt Birgit Schmidt, die Bürgermeisterin, an. Auch habe sich außerhalb der Sitzungen niemand an die Gemeinderatsmitglieder gewandt, um Bedenken vorzubringen: „Es kam nichts von den Gegnern. Nur immer der Vorwurf, ich sei nicht zum Dialog bereit.“ Mobilisiert worden sei stattdessen über Flugblätter auf der Straße, unter anderem von einer Schweizer Neuchristen-Vereinigung, die zum Kampf gegen Atheisten aufrufe.