Die Zornigen

Warum die Gesellschaft aggressiver wird

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INTERVIEW
Ralf Caspary im Gespräch mit Cornelia Koppetsch

Hasstiraden, Beschimpfungen, rechte Parolen – was bringt Menschen dazu, ihrem Zorn öffentlich freien Lauf zu lassen? Die Soziologin Cornelia Koppetsch sieht die Gründe in der Globalisierung.

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Die Aula auf einen Blick

Ursachen des aggressiven Verhaltens

Für Cornelia Koppetsch haben die Ursachen des Rechtspopulismus und des damit zusammenhängenden aggressiven gesellschaftlichen Diskurses mit den Auswirkungen der Globalisierung zu tun.

Gewinner und Verlierer

Die Globalisierung führt in Deutschland zu einer Aufspaltung der Gesellschaft in Globalisierungsgewinner und -verlierer.

Die "Gewinner" profitieren von der Tatsache, dass die Arbeitsmärkte in Europa für sie offen sind, dass sie eine gute Ausbildung haben, die multikulturell geprägt ist.

Zwei Passagiere am Flughafen Brüssel-Charleroi (Foto: IMAGO, imago images/Belga)
Zwei Passagiere am Flughafen Brüssel-Charleroi

Die "Verlierer" fühlen sich immer weiter an den Rand gedrängt und abgehängt.

Sie profitieren eben nicht von den geöffneten Arbeitsmärkten, sie sehnen sich nach Begrenzung, nach Betonung des Nationalstaatlichen.

Beispiel Bildungssystem

Der Gegensatz von "national" und "transnational" zeigt sich deutlich im Bildungssystem:

Die bisherigen Eliten etwa an deutschen Universitäten wurden im Zuge des transnationalen Bologna-Prozesses mehr und mehr deklassiert und durch die Bologna-Reformer ersetzt .

Diese Deklassierungserfahrung betrifft viele Gruppen in Deutschland, sie führt letztlich zu Aggression und Wut.

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