Aula

Digitalisierung verstehen (1/2)

Stand
INTERVIEW
Ralf Caspary
ONLINEFASSUNG
Ralf Caspary
Susanne Paluch

Der Soziologe Prof. Armin Nassehi fragt: Wie muss eine Gesellschaft ticken, die bereitwillig die Digitalisierung vieler Lebensbereiche zulässt? Ein Gespräch mit Ralf Caspary.

Audio herunterladen (26,4 MB | MP3)

Das 19. Jahrhundert – Beginn des "digitalen Denkens"

Das "digitale Denken" beginnt bereits im 19. Jahrhundert, als es notwendig wurde, ökonomische Pläne zu machen.

Die Gesellschaft benötigte Daten und Informationen: Wie viel Weizen wird für eine Stadt gebraucht? Wie viele Felder sind dafür erforderlich? Welche und wie viele Transportwege sind nötig, damit es jeden Tag Brot für alle gibt?

Weizenfeld (Foto: IMAGO, www.imago-images.de)
Um die Bevölkerung mit Brot zu versorgen, wurde viel Weizen gebraucht. Die Frage war: wie viel Weizen? Das versuchte man schon im 19. Jahrhundert statistisch zu analysieren und auszuwerten.

So entstand ein Vorläufer des digitalen Denkens über Mittelwerte, Daten, Statistiken, Regelmäßigkeiten und über Muster, die man tatsächlich detektieren kann, um etwas über die moderne Gesellschaft herauszufinden.

Die Gesellschaft wird vermessen und beschrieben

Aufgrund des eben beschriebenen Denkens werden die Grundlagen geliefert für die späteren technischen Apparate, die die Digitalisierung dann vorantreiben und realisieren.

Mithilfe von Statistiken und Mustererkennungen können wir nun die Funktionsweisen und Strukturen unserer Gesellschaft sehr viel präziser nachzuvollziehen als vor der Digitalisierung.

Die Gesellschaft wird quasi neu entdeckt, vermessen und beschrieben.

Metrifizierung des Lebens

Vor dem 19. Jahrhundert war es vielleicht wichtig zu wissen, wie viele Bauern in einem Dorf protestantisch waren, wie viele katholisch. Das wird in der Moderne nebensächlich. Jetzt will man wissen, welche Lebenserwartung ein Bauer im Durchschnitt hat und wie viel Weizen er im Jahr produzieren kann.

Anstelle der Tradition tritt die Digitalisierung, die Metrifizierung des Lebens mittels Statistik und Mustererkennung.

Porträts

Digitalisierung

Bildung Digitalisierung an baden-württembergischen Schulen gut - aber Wartung?

Das Sozialforschungsinstitut Forsa hat im Auftrag des Verbands Bildung und Erziehung (VBE) bundesweit 1.310 Schulleiter*innen befragt zum Thema Digitalisierung – 250 davon aus Baden-Württemberg. Demnach sollte noch mehr investiert werden in digitale Geräte und deren Wartung.

SWR2 Impuls SWR2

Digitalisierung So wollen sich Hochschulen vor Hackerangriffen schützen

Banken und Online-Shops sind immer wieder Opfer von Cyber-Kriminellen, die Daten erbeuten oder Firmen erpressen. Zunehmend stehen aber auch Hochschulen und Universitäten im Fokus von Hackerangriffen.

SWR2 Impuls SWR2

Stand
INTERVIEW
Ralf Caspary
ONLINEFASSUNG
Ralf Caspary
Susanne Paluch