Hans-Joachim Kulenkampff (Foto: SWR, SWR/HR - Kurt Bethke)

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21.11.1987: Letzte Sendung "Einer wird gewinnen" mit Hans-Joachim Kulenkampff

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Josef Karcher

Es war einmal eine Zeit, da saß die Familie gemeinsam vor dem Fernseher. Der Samstagabend war fest verplant in den späten 60er und frühen 1970er Jahren. 20:15 Uhr nach der Tagesschau, da begann das Ritual: „Einer wird gewinnen“ mit Hans-Joachim Kulenkampff. 90 Prozent Einschaltquote, 25 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer. Fernsehen mit Kuli geriet zum nationalen Ereignis.

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Mit dabei: die schöne Assistentin

Der Mann hatte viel Charme und Witz, aber keinen Text. Er legte einfach drauf los, begrüßte das Publikum und - nicht zu vergessen - die schöne Assistentin.

Geschicklichkeitsspiele, Gesangsstars und Kulis schlagfertige Moderationen

Es folgte eine rund 100-minütige Unterhaltungssendung: Ein Quiz, dem sich acht Kandidaten aus europäischen Ländern stellten, gewürzt mit Geschicklichkeitsspielen. Dazwischen sangen Stars wie Caterina Valente und Juliette Greco, Herrmann Prey und Cliff Richard. Selbst die Wiener Sängerknaben hatten ihre Auftritte. Vor allem aber zog Gastgeber Kulenkampff alle Register seiner Moderationskunst - frei und schlagfertig, mit eleganter Leichtigkeit.

Hans-Joachim Kulenkampff (rechts) mit Kandidaten in der letzten Ausgabe von EWG 1987 (Foto: IMAGO, imago stock&people -)
EWG mit Kuli: Geschicklichkeitsspiele mit Kandidaten aus europäischen Ländern.

Immer wieder Anmerkungen zum Krieg

Die Fähigkeit zum spontanen Humor und zur Ironie, das war das Markenzeichen des gelernten Schauspieles. Dabei hatte er Schlimmes erlebt. Im Krieg als junger Soldat war er im Winter 1941 in Russland eingekesselt, Zehen froren ihm ab, die er eigenhändig amputierte. Damit ging er nicht hausieren, im Gegenteil. Dennoch flossen immer wieder Anmerkungen in seinen Moderationen ein, wenn es um Geschichte und Krieg ging.

Schluss nach 23 Jahren

Servus zur Sendung sagte Kulenkampff nach 82 Ausgaben und 23 Jahren, am 21. November 1987. Keiner im deutschen Fernsehen konnte so daherreden wie er, der von sich sagte, er können weder tanzen und steppen noch singen. Dafür sang zum Abschied Gaststar Paul Anka „My Way“.

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