SWR Tagesgespräch mit Entwicklungsminister Müller

Klima retten heißt Wald retten

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Ohne den Wald, vor allem den Regenwald, sei es nicht möglich, den Klimawandel aufzuhalten, sagt Entwicklungsminister Müller, CSU. Die Klimadebatte werde in Deutschland "zu eng geführt".

Bundesentwicklungsminister Gerd Müller, CSU, fordert ein ambitioniertes Klimaschutzgesetz. Deutschland habe seine Klimaziele bisher leider nicht erreicht, sagte Müller im SWR Tagesgespräch. Jetzt sei man aber in der Bundesregierung, auch bei CDU und CSU, "mitten in der Diskussion".

Es sei schön, dass jetzt auch seine Unionskollegen den Wald entdeckten, denn ohne den Wald sei das Klima nicht zu retten, erklärte der CSU-Politiker. Man dürfe aber nicht in Deutschland stehen bleiben, sondern man müsse das international sehen. So sei es immens wichtig, vor allem den tropischen Regenwald zu bewahren. In Deutschland werde die Klimadebatte viel zu eng geführt, bemängelte der Minister.

Müller kündigte an, eine Innnovations- und Technologieoffensive zur Markteinführung erneuerbarer Energien in Afrika starten zu wollen, mit 500 Millionen Euro aus dem Klimafonds. Wenn in Afrika jeder Haushalt Anschluss an das elektrische Stromnetz bekomme, und dies auf der Basis von Kohle passiere, hieße das, man bräuchte 1.000 Kohlekraftwerke allein in Afrika, so der Minister. Das zeige, wie wichtig es sei, zuhause ambitioniert voranzugehen, aber den internationalen Aspekt nicht aus dem Auge zu verlieren.

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SWR