Eiskonzert in Pontresina mit der Camerata Pontresina (Foto: Tourismus Pontresina )

Thema Musik

Unbekannte Eiskonzerte – Eine kalte Sendung

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AUTOR/IN
Mathias Gredig

Früher erklangen in den Hochalpen regelmäßig sogenannte „Eiskonzerte“. Um was es sich dabei handelte, zeigt der Musikforscher Josef Cloc in Manuskripten, die hier erstmals vorgestellt werden.

Josef Clocs Aufzeichnungen führen ein in die seltsame Klangwelt des Eises und auf einer Reise von den Polargegenden zur Winterlandschaft des Engadins. Beinknochen von Pinguinen, zerschmetterte Zelte und katabatische Winde sind ebenso zu hören wie Kufen, Eisharfen und Wiener Walzer.

Eiskonzerte – ein altes Phänomen in den Alpen:

Kurorchester Pontresina mit Cellomantel in den 1920er Jahren (Foto: Museum Alpin Pontresina)
Das Kurorchester Pontresina mit Cellomantel in den 1920er Jahren Bild in Detailansicht öffnen
Ein Klaviertransport beim Grand Hotel St. Moritz mit Cornelio Rezzoli (Eismeister) in den 1920er Jahren (Foto: Dokumentationsbibliothek St. Moritz)
Ein Klaviertransport beim Grand Hotel St. Moritz mit Cornelio Rezzoli (Eismeister) in den 1920er Jahren Bild in Detailansicht öffnen
Eiskonzert beim Hotel Kurhaus St. Moritz in den 1920er Jahren (Foto: Dokumentationsbibliothek St. Moritz )
Eiskonzert beim Hotel Kurhaus St. Moritz in den 1920er Jahren Bild in Detailansicht öffnen
Ein Grammophon beim Eisfeld des Kurvereins Pontresina im Jahre 1920 (Foto: Kulturarchiv Oberengadin )
Ein Grammophon beim Eisfeld des Kurvereins Pontresina im Jahre 1920 Bild in Detailansicht öffnen
Vor dem Schneekonzert in Samedan im Januar 2021  (Foto: Mathias Gredig)
Vor dem Schneekonzert in Samedan im Januar 2021 Bild in Detailansicht öffnen
Eiskonzert in Pontresina mit der Camerata Pontresina (Foto: Tourismus Pontresina )
Eiskonzert in Pontresina mit der Camerata Pontresina: Flurina Sarott (Violine), Matthieu Gutbub (Cello), Daniel Bosshard (Klavier), im Januar 2021 Bild in Detailansicht öffnen

Musik, die am Rande der Eisflächen für die Tanzenden aufspielte, gab es bis in die 1940er-Jahren, als sie durch Schallplatte oder Radio ersetzt wurden.

Nah am Eisberg verursacht der Druck alle möglichen Arten von bizarren Geräuschen. Wir hörten das Klopfen von Hämmern, Grunzen, Stöhnen und Quietschen, wir hörten elektrische Straßenbahnen fahren, Vögel singen und Wasserkessel pfeifen, und hin und wieder ein Zischen …

Zum Autor:

Mathias Gredig ist Buchautor, schreibt Sendungen für SWR2 und forscht derzeit an der Universität Basel sowie dem Institut für Kulturforschung Graubünden zur Geschichte der Kur- und Hotelorchester im Engadin.

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