Unter dem Motto „quintatön — Ein Register gegen die kulturelle Stille“ veranstalten fünf Musikfestivals aus der Rhein-Mosel-Saar-Region gemeinsam ein Streaming-Festival und setzen damit ein Zeichen für das kulturelle Angebot im ländlichen Raum.
Die fünf Festivals sind die Musikfestspiele Saar, die Kammermusiktage Mettlach, das Konz Musik Festival, das Internationale Musikfestival Koblenz und das Mosel Musikfestival. Die fünf Konzerte der Initiative „quintatön“ können Sie vom 1. bis zum 5. April, jeweils um 20.15 Uhr hier ansehen.
Fünf Konkurrenten schließen sich zusammen
Die Initiative „quintatön“ sorge in der Festivallandschaft für Aufsehen, erzählt der Intendant des Mosel Musikfestivals Tobias Scharfenberger im Gespräch mit SWR2. Festivals mit einer geografischen Nähe seien normalerweise eher Konkurrenten. Doch in diesem Fall haben alle ein gemeinsames Interesse: gegen die „dröhnende kulturelle Stille“ anspielen.
„Wir wollen damit ein Lebenszeichen an unsere Publika in den einzelnen Regionen setzen und ganz bewusst dafür werben, was auf dem Spiel steht, wenn die Kultur zum Schweigen verdammt ist.“
Schuberts Forellenquintett als roter Faden
Da alle Festivalleiter*innen ausübende Musiker*innen sind, werden diese auch zusammen musizieren. Das zentrale Werk der Initiative ist Franz Schuberts „Forellenquintett“.
Zwischen dem 1. und 5. April soll je ein Satz des fünfsätzigen Werkes im Video erklingen. Dazu gibt es auch ein literarisches Rahmenprogramm mit dem Fernsehschauspieler Walter Sittler, der Texte von Erich Kästner und andere rezitiert.
Die Verwerfungen und Verschiebungen in den Planungen — auch für die Saisons 2022 und 2023 — machten die Situation zunehmend kompliziert, erklärt der Festivalleiter. Das entziehe vielen Menschen und gerade jungen Musiker*innen ihre Existenzgrundlage.
„Ich sehe tagtäglich, wie dramatisch die Lage ist.“