Liederprojekt

SWR2 Volkslieder: Ein neuer Blick auf unsere alten Lieder

Stand

Volkslieder haben in Deutschland einen schweren Stand. Sie werden mit einem belasteten Heimatbegriff und ewig gestrigen Inhalten assoziiert. Das Volkslieder-Projekt, das 2009 von SWR2 in Zusammenarbeit mit dem Carus-Verlag ins Leben gerufen wurde, ist ein Plädoyer für diese Lieder: für die Schönheit der Melodien und die Poetik ihrer Texte. Über 100 Musikerinnen und Sänger haben unsere alten Lieder neu aufgenommen.

Illustration zum Lied "Zum Tanze, da geht ein Mädel" (Foto: Pressestelle, SWR / Carus-Verlag - Christoph Mett)
"Zum Tanze, da geht ein Mädel mit güldenem Band. Das schlingt sie dem Burschen gar fest um die Hand." Mit diesem Volkslied gesungen von Christiane Iven, beginnt SWR2 am 17. September 2010 die Reihe SWR2 Volkslieder.

Fortführung des "Lieder-Projekts"

Mit den Volksliedern setzten Carus-Verlag und SWR2 nach dem großen Erfolg des "Wiegenlieder"-Projekts 2009/2010 die vierteilig angelegte Lieder-Projektreihe fort. Viele bekannte deutschsprachige Sängerinnen und Sänger wie Juliane Banse, Jonas Kaufmann und Christoph Prégardien beteiligten sich erneut gagenfrei an dem Projekt, für das rund 80 Volkslieder in den SWR-Studios von Stuttgart und Baden-Baden eingespielt worden sind. Alle Spenden aus dem Projekt fließen über „Herzenssache e.V.“ in Projekte, die das Singen mit Kindern fördern.

Verkannt, verkitscht, vergessen

Illustration zum Lied "Dat du min Leevsten büst" (Foto: Pressestelle, SWR / Carus-Verlag - Christoph Mett)
"Dat du min Leevsten büst, dat du woll weeßt. Kumm bi de Nacht, kumm bi de Nacht, segg mi was Leevs! "

In den Beiträgen, die in SWR2 ab 17. September 2010 ein Jahr lang gesendet, wurden und die hier online abrufbar sind, gibt es Wissenswertes über die Enstehtung und Geschichte der Lieder, ihre Texte und Rezeption. Denn einer unbefangenen Begegnung mit unseren Volksliedern steht häufig ihr Missbrauch in der jüngeren deutschen Geschichte entgegen.

Die Sendereihe sensibilisiert für die wechselvolle Geschichte und ambivalente Rezeption eines unserer tragenden musikalischen Kulturgüter. Es wird Aufgabe dieses Projektes sein, nicht allein das Material zum Kennenlernen und Mitsingen bereitzustellen, sondern auch einen Beitrag dazu zu leisten, den Volksliedern wieder zu einem Platz in unserer Mitte zu verhelfen. Volkslieder können Identität stiften. Dass dies auch bei der nachfolgenden Generation noch der Fall ist, soll eines der Ziele dieses Projektes sein.

Alte Texte in neuen Bildern

Für die Bilder des Volkslieder-Buches wurde mit dem 32-jährigen Illustrator Christoph Mett bewusst ein junger Künstler beauftragt. Er gestaltete zu 20 selbst ausgewählten Liedern passende doppelseitige Illustrationen und zu jedem Lied eine passende Vignette. Bei seiner grafischen Auseinandersetzung mit den Inhalten der Lieder stand die Frage im Vordergrund, was die alten Texte heute noch vermitteln können. Die Bilder, die sich in allen Publikationen und auf den Webseiten zum Projekt wiederfinden, laden dazu ein, sich auf einer weiteren, visuellen Ebene den Liedern zu nähern.

Christoph Mett studierte in Münster Illustration, Druckgrafik, Malerei und Film. Er illustrierte einige viel beachtete Buchprojekte für Kinder und Erwachsene. Neben der Auszeichnung der Stiftung Buchkunst für „Die schönsten deutschen Bücher 2006“ wurde er für den Designpreis der Bundesrepublik Deutschland 2008 nominiert.

SWR2 Volkslieder

Stand
AUTOR/IN
SWR