Corona-Pandemie

Adagio von Samuel Barber wird in Spanien zur Trauerhymne

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Samuel Barbers bekanntestes Werk wurde von den Hörern der BBC schon mal zum „traurigsten klassischen Stück“ gewählt. In Spanien wird nun damit den Opfern des Corona-Virus gedacht.

Flaggen der Region Madrid, Spaniens und der Europäischen Union am 30. März auf Halbmast (Foto: picture-alliance / Reportdienste, Comunidad De Madrid)
Trauer in Madrid: Auch die Flaggen der Region Madrid, Spaniens und der Europäischen Union wehten am Sitz der Regionalregierung in Madrid am 30. März auf Halbmast.

In der spanischen Hauptstadt Madrid wurde gestern, 30. März, um 12 Uhr in einer Schweigeminute der Toten der Corona-Pandemie gedacht. Währenddessen erklang ein Ausschnitt aus Samuel Barbers "Adagio for Strings" auf öffentlichen Plätzen, in Supermärkten und im Radio. In Spanien haben sich inzwischen mehr Menschen mit dem Coronavirus angesteckt als in China. Die Zahl der Todesfälle lag am 30. März bei bisher 7.340 Menschen.

"Adagio for Strings" erklingt täglich um 12 Uhr

Das Dekret zur Schweigeminute wurde von der Regionalregierung in Madrid erlassen, welche alle 179 Gemeinden in der Region aufforderte, sich dieser Initiative anzuschließen, wie die spanische Zeitung El País am 30. März berichtet. Das Gedenkritual soll zunächst auf unbestimmte Zeit täglich um 12 Uhr wiederholt werden. Die Region Madrid gehört zu den von der Pandemie am heftigsten betroffenen Regionen Spaniens.

Musik für traurige Anlässe

"Adagio for Strings" von Samuel Barber (1910-1981) ist aufgrund seiner häufigen Verwendung als Filmmusik und für Traueranlässe zum bekanntesten Stück des US-amerikanischen Komponisten geworden. Das Stück aus dem Jahr 1938 kam sowohl bei Beerdigungen von US-Präsidenten als auch bei anderen Prominenten zum Einsatz. Zudem ist es eng mit dem Gedenken an den Terroranschlag und die Opfer des 11. September 2001 verbunden.

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SWR