Schwetzinger SWR Festspiele (Foto: SWR, SSF/Matthias Wittig)

Festival

Das waren die Schwetzinger SWR Festspiele 2023

STAND

Unter dem Motto der „Vanitas“, der irdischen Vergänglichkeit, standen die Schwetzinger SWR Festspiele 2023: Wie setz(t)en sich Komponistinnen und Komponisten in ihrer Musik, dieser ebenfalls vergänglichen Kunstform, mit dem Thema auseinander? Zwischen dem 29. April und dem 28. Mai 2023 begeisterten Größen der Klassik-Szene und Nachwuchskünstler*innen das Publikum. Fast alle Konzerte sind im Nachgang bei SWR2 verfügbar.

Konzerte der Schwetzinger SWR Festspiele online hören

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Abschluss mit einer Schwetzinger Wiederentdeckung

In der malerischen Kulisse des Schwetzinger Schlosses traten auch 2023 bekannte Künstler*innen und aufstrebende Musiker*innen auf. Für Begeisterung sorgten etwa Christian Poltéra (als Artist in Residence), das Quatuor Ébène, das Freiburger Barockorchester und das Ensemble La Venexiana.

Den Abschluss der Festspiele machte ein Werk, das zuletzt vor 247 Jahren in Schwetzingen gespielt wurde: „Zemira e Azor“ von André-Ernest-Modeste Grétry, eine Zauberoper frei nach „Die Schöne und das Biest“. Grétry schrieb die Oper anlässlich der Hochzeit Ludwigs XVI. mit Marie-Antoinette, man entschied sich jedoch, sie nicht aufzuführen, um Vergleiche zwischen dem plumpen Thronfolger, der österreichschen Prinzessin und dem Märchen zu vermeiden.

Auf der Bühne des Rokokotheaters erwecken Dirigent Bernhard Forck und die Akademie für Alte Musik Berlin gemeinsam mit Regisseur, Bühnen- und Kostümbildner Nigel Lowery das Werk zu neuem Leben. Ein schmackhaft gewürzter Ohrenschmaus, urteilt SWR2-Kritikerin Ursula Böhmer, und dank des unterhaltsamen Regiekonzepts ebenfalls ein Augenschmaus.

Höhepunkte der Schwetzinger SWR Festspiele 2023

SWR Schwetzinger Festspiele (Foto: SWR)
Liederabend mit Werner Güra und Gerold Huber "Die Winterreise" von Franz Schubert Bild in Detailansicht öffnen
"Vanitas" - Ein Grenzgang mit Noa Frenkel, Martina Schucan und Florian Hölscher Bild in Detailansicht öffnen
Streichquartettmatinée mit dem Quatuor Modigliani Bild in Detailansicht öffnen
Das SWR Symphonieorchester unter Peter Rundel zusammen mit Sarah Maria Sun, Sopran und Dietrich Henschel im Rokokotheater Bild in Detailansicht öffnen
Concerto de'Cavalieri und Dorothee Mields Bild in Detailansicht öffnen
Streichquartettmatinée mit dem Dover Quartet Bild in Detailansicht öffnen
Ein gelungener Abend mit dem Leonkoro Quartett Bild in Detailansicht öffnen
"Der Tod und das Mädchen" mit Sarah Maria Sun und dem Quatuor Diotima Bild in Detailansicht öffnen
Autogrammstunde mit Sarah Maria Sun Bild in Detailansicht öffnen
Ein besonder Abend. Das Ensemble Correspendances präsentierte "Cupid and Death" Bild in Detailansicht öffnen
Le Concert des Parfums Bild in Detailansicht öffnen
Laute und Serpent Bild in Detailansicht öffnen
"Tweets aus Vaersailles" ließen das Leben von Liselotte von der Pfalz wieder lebendig werden Bild in Detailansicht öffnen
Unsere Residenzkünstler 2023: Das Tetzlaff Quartett Bild in Detailansicht öffnen
Alexander Lonquich bereitete dem Publikum einen abwechslungsreichen Klavierabend. Bild in Detailansicht öffnen
Speyer, Dreifaltigkeitskirche: Ein Abend mit der Capella de la Torre und dem Chorwerk Ruhr Bild in Detailansicht öffnen
Unser Residenzkünstler Christian Poltéra und Ronald Brautigam Bild in Detailansicht öffnen
Christian Poltéra und Freunde Bild in Detailansicht öffnen
Armenische Lyrik in Musik gesetzt. Das Nagash Ensemble Bild in Detailansicht öffnen
Das SWR Symphonieorchester unter Leitung von Václav Luks zusammen mit Countertenor Kangmin Justin Kim Bild in Detailansicht öffnen
Backstage Bild in Detailansicht öffnen
"Meeresgeflüster" ein Musiktheater für Kinder und Erwachsene Bild in Detailansicht öffnen
Autogrammstunde nach "Meeresgeflüster" Bild in Detailansicht öffnen
Christian Poltéra mit dem berühmten "Mara" Cello Bild in Detailansicht öffnen
Streichquartettmatinée mit dem Takács Quartett Bild in Detailansicht öffnen
Ein Mozartkenner: Christian Blackshaw Bild in Detailansicht öffnen
Serenata in Vano - Das Beethoven Septett Bild in Detailansicht öffnen
Grenzgänge "Gambelin" Bild in Detailansicht öffnen
Das Belcea Quartett an Christi Himmelfahrt Bild in Detailansicht öffnen
Das Ensemble "La Venexiana" mit sakraler Vokalmusik des 17. Jahrhunderts Bild in Detailansicht öffnen
Ein erfolgreiches Trio: Christoph Prégardien (Tenor), Udo Samel (Sprecher) und Julius Drake (Klavier) Bild in Detailansicht öffnen
Udo Samel nach dem Konzert Bild in Detailansicht öffnen
Das Freiburger Barockorchester präsentiert seine neue CD mit der Deutschen Grammophon Bild in Detailansicht öffnen
"Die Kunst der Fuge" mit Les InAttendus Bild in Detailansicht öffnen
Streichquartettmatinée mit dem Quatuor Ébène Bild in Detailansicht öffnen
Die ARD Preisträger beim Konzert Bild in Detailansicht öffnen
Das Team beim CD-Verkauf Bild in Detailansicht öffnen
Die "Voces Suaves" in der Kulturkirche Ketsch Bild in Detailansicht öffnen
Konzertausklang im Pfarrgarten in Ketsch Bild in Detailansicht öffnen
Tamara Stefanovich im Interview Bild in Detailansicht öffnen
Christiane Karg und das Aris Quartett mit Stücken für Sopran und Streichqaurtett Bild in Detailansicht öffnen
Zemira e Azor - Eine Barockoper von André-Ernest-Modest Grétry in Zusammenarbeit mit dem Nationaltheater Mannheim Bild in Detailansicht öffnen
Abendstimmung im Schlosspark Bild in Detailansicht öffnen
Ein ganz besonderer Konzertabend beim Apollotempel mit desn Bläsersolisten der Akademie für alte Mmusik Berlin Bild in Detailansicht öffnen

Vergänglichkeit in all ihren Facetten ist Thema der Festspiele 2023

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Die Corona-Pandemie und der Krieg in der Ukraine haben Vergänglichkeit als Thema wieder stärker ins kollektive Bewusstsein gerückt, meinte Festspiele-Leiterin Heike Hoffmann im Gespräch anlässlich der Eröffnung.

„Ich glaube, kaum einer hat nicht über die Endlichkeit des menschlichen Lebens nachgedacht – darüber, was uns wichtig ist, wofür wir leben wollen.“ Aber der Sinn für die Vergänglichkeit alles Irdischen mag auch dabei helfen, manches entspannter zu sehen, so Hoffmann.

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Artists in Residence: Christian Poltéra und das Tetzlaff Quartett und

Als Residenzkünstler bei den Festspielen waren das Tetzlaff Quartett und der Cellist Christian Poltéra zu Gast. Poltéra gibt hierbei drei Konzerte, das Tetzlaff Quartett muss aus gesundheitlichen Gründen zwei der drei Konzerte absagen.

Poltéra kam mit seinem Cello „Mara“, einem besonderen Stradivari-Violoncello mit einem unzerstörbaren, eigenen Charakter, wie der Cellist sagt: „Mein Cello ist untergegangen und wurde wieder zusammengebastelt. Das ist ein Wunder!“.

Moschee im Schwetzinger Schlosspark (Foto: SWR)
Das Schwetzinger Schloss mit seinem weitläufigen Schlosspark (im Bild die Moschee) diente den kurpfälzischen Fürsten als Sommerresidenz. Heute sind sie die Kulisse des illustren Klassik-Festivals.

Martin Wistinghausen präsentierte Uraufführung

Martin Wistinghausen studierte bei Kurt Moll Gesang und danach am Salzburger Mozarteum Komposition bei Adriana Hölszky. Nach wie vor verfolgt er beide Karrieren, singt solistisch, seit langer Zeit im Chor der Bayreuther Festspiele und regelmäßig auch bei Chorwerk Ruhr.

Bei den Schwetzinger SWR Festspielen feierte ein neues Werk seine Uraufführung, die Wistinghausen für Chorwerk Ruhr komponiert hatte.

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Festival des SWR Schwetzinger SWR Festspiele 2023

Hier finden Sie alle Veranstaltungen im Überblick.

Die Konzerte 2023 bei SWR2 zum Anhören

Schwetzinger SWR Festspiele 2023 Einstand II - Preisträger des Internationalen ARD-Musikwettbewerbs

Hier spielen die Künstlerinnen und Künstler der Zukunft Werke von Amy Beach, György Ligeti, Ludwig van Beethoven und Robert Schumann: Yubeen Kim (Flöte), Junhyung Kim (Klavier) und das Chaos String Quartet.

SWR2 Mittagskonzert SWR2

Schwetzinger SWR Festspiele 2023 Einstand I - Preisträger des Internationalen ARD-Musikwettbewerbs

Unter den internationalen Wettbewerben für junge Musiker zählt der Münchner ARD-Wettbewerb zu den bestangesehenen. 2022 wurde er in den Fächern Flöte, Klavier und Streichquartett ausgetragen. Regelmäßig stellen sich die Preisträger auch bei den Schwetzinger SWR Festspielen vor, am 10. Mai waren das Chaos String Quartet, Yubeen Kim (Flöte) und Junhyung Kim (Klavier) zu Gast mit einem breitgefächerten Programm von Wiener Klassik bis zu argentinischer Moderne.

SWR2 Mittagskonzert SWR2

Schwetzinger SWR Festspiele 2023 Das Quatuor Ébène - Vier Verwandlungskünstler

Seit über 20 Jahren begeistert das Quatuor Ébène mit seinem charismatischen Spiel und seiner musikalischen Bandbreite. In Schwetzingen schlug das Quartett einen spannenden programmatischen Bogen mit der "Säkularen Suite" des Schweizer Zeitgenossen Richard Dubugnon, dem Streichquartett op. 35 von Maurice Ravel und dem Streichquartett Nr. 1 "Métamorphoses nocturnes" von György Ligeti. Ergänzt wurde das Quatuor Ébène durch den Cellisten Matthijs Broersma, der für Raphaël Merlin eingesprungen war.

SWR2 Abendkonzert SWR2

Schwetzinger SWR Festspiele 2023 Tweets aus Versailles – Ein Leben bei Hofe

Lieselotte von der Pfalz hat Briefe geschrieben, wie heute getwittert wird - unablässig und pointiert. 6000 ihrer wohl 60.000 Briefe sind erhalten, schonungslos offen, in oft mokantem, satirischem Ton. Es geht um den neuesten Hofklatsch, Intimitäten aus dem Familienleben und über Gott und die Welt. Die Texte werden gelesen von Franziska Troegner, die Lautten Compagney und die Mezzosopranistin Coline Dutilleul spiegeln musikalisch die Atmosphäre am Hof des Sonnenkönigs.

SWR2 Morgenkonzert SWR2

Schwetzinger SWR Festspiele 2023 Jerusalem Quartet mit Mozart, Prokofjew, Brahms

Das Jerusalem Quartet schließt die Reihe der Matineen bei diesen Schwetzinger Festspielen ab. Das Konzert beginnt mit dem späten Streichquartett Mozarts und endet mit Brahms' dramatischem c-Moll-Werk, in der Mitte des Programms: Prokofjews zweites Streichquartett.

SWR2 Musik – LIVE SWR2

Schwetzinger SWR Festspiele 2023 Chorwerk Ruhr und Capella de la Torre in Speyer

Im Zentrum dieses Konzerts steht die Erinnerung, aus der Johann Sebastian Bach schöpft: die Sammlung „Florilegium Portense“ von 1618. Sie dient dem Thomaskantor Bach als "Kleiner Katechismus" geistlicher Musik, nach dem er seine Schüler unterrichtet. Diesen Werkkanon der Spätrenaissance und des Frühbarock reichern das Chorwerk Ruhr und die Capella de la Torre mit tänzerischen Instrumentalstücken an. Als Kontrapunkt aus der Gegenwart ergänzen sie eine Bach-Bearbeitung von Dieter Schnebel und Martin Wistinghausens beeindruckenden Zyklus „Bedrängte Zeit, vergeh!“, vier Stücke für Chor und Renaissanceinstrumente auf Texte aus dem 30-jährigen Krieg.

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SWR2 JetztMusik Grenzgänge

Vergänglichkeit, Vergeblichkeit, Leere. Der italienische Komponist Salvatore Sciarrino ruft die Flüchtigkeit des Seins unermüdlich ins Bewusstsein. Wer den Tod vergisst oder ignoriert, verdrängt auch das Leben. Sein Trio Vanitas. Natura morta in un atto von 1981 ist zwar ein Lied, zugleich aber auch ein Musiktheater en miniature und ein Schlüsselwerk. Ein klingendes Stillleben auf der Schwelle zum Nichts.

SWR2 JetztMusik SWR2

Schwetzinger SWR Festspiele 2023 Das Duo Gambelin – eine magische Klangmelange

Christian Elin und Lucile Boulanger, Bassklarinette/ Saxophon und Gambe sind das Duo Gambelin, Instrumente, zwischen denen mindestens 300 Jahre Musikgeschichte liegen. In einer faszinierenden Klangmischung bringt das Duo Gambelin die Epochen und Stile zusammen, Alte Musik trifft auf Jazz und Moderne, notierte Barockmusik auf Improvisation, Swing und Neue Musik. Ein Konzert wie ein Film, der die Zeit vergessen lässt.

SWR2 Mittagskonzert SWR2

Schwetzinger SWR Festspiele 2023 Serenata in vano – Kammermusikabend mit Sebastian Manz

So vielseitig kann Kammermusik sein: Ob im Duo oder Septett, als reine Streicherbesetzung oder mit Bläsern. Sebastian Manz, Dag Jensen, Felix Klieser, Franziska Hölscher, Wen-Xiao Zheng, Tanja Tetzlaff und Dominik Wagner spielen Werke von Nielsen, Mozart, Françaix und Beethoven.

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Schwetzinger SWR Festspiele 2023 Klavierabend Christian Blackshaw – Mozartabend im Mozartsaal

Der britische Pianist Christian Blackshaw kennt Mozart’s Klavierwerke in- und auswendig und trotzdem hört er nie auf zu lernen, „weil Mozart so kompliziert ist und doch so menschlich, voller Spaß, voller Pathos, voller Angst, voller Drama. Ich denke, das gesamte Universum ist in jedem seiner Stücke enthalten.“

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Schwetzinger SWR Festspiele 2023 Klavierabend Alexander Lonquich – Werke von C.P.E. Bach, Liszt, Schönberg und Schumann

Alexander Lonquich inspiziert das Klavierrepertoire von den Grenzen her, an denen es keine Wegweiser mehr gibt. Es ist der Ort der Fantasie. Aus Fantasien besteht sein Programm, aus Meditationen über wenige und knappe Motive.

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Schwetzinger SWR Festspiele 2023 Das Takács Quartett – Erfahrung und Spontaneität

Das Takács Quartett entstand vor etwa 50 Jahren in Budapest, eines der Gründungsmitglieder ist heute noch mit dabei: der Cellist András Fejér. Doch auch über den Umzug in die USA hinweg, hielten sich Stil und Ethos des Ensembles, mit einem Repertoire über die ganze Geschichte der Gattung. Bei seinem Konzert in Schwetzingen begeisterte das Takács Quartett neben Franz Schuberts letztem Streichquartett mit „Summa“ von Arvo Pärt und Joseph Haydns Opus 77 Nr. 2.

SWR2 Mittagskonzert SWR2

Streichquartett im Porträt Das Chaos String Quartet: Chaos als die Urform alles Kreativen

Einen ureigenen und von Grund auf aufrichtigen Weg will das Chaos String Quartet gehen. Beim ARD-Musikwettbewerb, dem Streichquartettwettbewerb in Bordeaux und dem Joseph Haydn Wettbewerb ausgezeichnet, fand das Quartett rasch seinen Platz auf den internationalen Bühnen. Nun treten die vier Musiker*innen bei den Schwetzinger Festspielen auf.

SWR2 Treffpunkt Klassik SWR2

Musikgespräch Der Geiger Christian Tetzlaff

Der Geiger Christian Tetzlaff ist ein sehr reflektierter Mensch. Zu Hause, sagt er, ist er in erster Linie Familienvater, da übt er nicht viel, sondern kocht und kümmert sich um die Familie. Was ihn als Musiker antreibt, was er vor jedem Auftritt macht, warum er zu Hause auf einem Fahrrad sitzend übt, erzählt er in Treffpunkt Klassik Extra.

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