Die Klosterkirche der Benediktiner Abtei von Cluny in Burgund war 1130 ein architektonisches Wunderwerk und der größte Kirchenraum Europas. Davon gibt es aber nur noch eine Ruine. Wie hat Musik dort geklungen? Die Universität Tübingen und die Technische Hochschule Aachen gehen dieser Frage nach.
Heute kann man verloren gegangene Kirchenräume akustisch virtuell wieder herstellen. Das Ensemble Ordo Virtutum hat vom 29. August bis 4. September 2022 im Südflügel der Ruine von Cluny ein Offizium aus der Zeit um 1200 aufgezeichnet und dabei den Sound in den Resten der ursprünglichen Kirche genutzt. Anschließend fand im akustischen Labor der RWTH in Aachen eine sog. Auralisation statt: anhand eines Modells wird die Akustik des Raums neu berechnet.
Das Ensemble konnte in einer virtuellen Rekonstruktion der ursprünglichen Akustik dieser Kirche singen. Musikwissenschaftler Stefan Morent und die Akustiker Michael Vorländer und Lukas Aspök machen heute in speziellen Forschungsprojekten solche vollkommen neuen und ungewohnten Klangerlebnisse möglich.
Kirchenmusik und Architektur Musik aus vergangener Zeit: Wie klang das Kloster Cluny?
Welche Klangwelten herrschten in der Klosterkirche von Cluny, der größten Kirche des Mittelalters? Die Universität Tübingen und die Technische Hochschule Aachen geben Antworten: Heute kann man verloren gegangene Kirchenräume virtuell wieder hörbar machen. Ein musikhistorisches Klangexperiment mit dem Ensemble Ordo Virtutum.