Zahlreiche Hobby- und Profimusiker*innen haben am Sonntagabend, 22. März, zeitgleich ein Zeichen in der Corona-Krise gesetzt. Auf dem Balkon, im Hinterhof oder im Garten erklangen um 18 Uhr die Instrumente zu Ludwig van Beethovens „Ode an die Freude”. Nach dem Vorbild Italiens beteiligen sie sich an dem bundesweiten Aufruf zu einem Musik-Flashmob, um so gemeinsam für Solidarität und Lebensfreude zu musizieren.
In Stuttgart beteiligten sich auch die Musiker*innen des Staatsorchesters, Mitglieder der Stuttgarter Philharmoniker und des Kammerorchesters von Zuhause aus an der Aktion. „Wenn weder Opernaufführungen noch Konzerte mit einem Livepublikum möglich sind, müssen wir zu anderen Mitteln greifen”, erklärte Stuttgarts Generalmusikdirektor Cornelius Meister den Auftritt seiner Künstler.
Bundesweit wurden zahlreiche Auftritte unter dem Hashtag #musikerfuerdeutschland gefilmt und im Internet geteilt. Auch viele Musikvereine hatten ihre Mitglieder zur Teilnahme aufgefordert, um gemeinsam die "Ode an die Freude" zu singen und zu spielen. Das Finalwerk aus Beethovens 9. Symphonie gilt als die "Hymne Europas".
Abendlied statt Europahymne
Auch die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) nimmt sich das italienische Balkonsingen zum Vorbild. Sie lädt dazu ein, allabendlich um 19 Uhr „Der Mond ist aufgegangen" zu singen oder zu musizieren. "Jeder und jede kann mitmachen, denn singen verbindet und tut gut”, warb die EKD für ihre Aktion.